©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 203
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Graff 6, 148. 149 enthaltnes saccari rogus, ignis, pyra, zu welchem kein
andrer deutscher dialect etwas ähnliches darbietet ( 1 ). desto bedeutsamer
Oicj/J i>(£ca i ezeigt sich hier eine noch in mehr uralten Wörtern vorbrechende verwandt-
‘»«v.+ttna ^raw>ex,aTtt(>f=4-rrv Schaft mit der litauischen spräche, die uns zagaras oder zagarai und die
_ Vorstellung eines trocknen Strauches an hand gibt, saccari also, dürfen wir
^^ rawfc ^ m it hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, bezeichnete unsern Vorfahren den
Scheiterhaufen im sinn eines zum brand heran getragnen, aufgerichteten und
verflochtnen Strauchwerks, wobei man natürlich an eine bestimmte dazu aus
erwählte dornart zu denken hat. ich stelle dem zagarai das lettische sarri,
pasarri Strauchwerk, sars zweig, rebe an seite, da litt, z und lett. s einander
begegnen (litt, zole, lett. sahle gras; litt, zaltis, lett. saltis schlänge), sarri
scheint aus sagari, sars aus sagars gekürzt, mit Übergang des s in s hat die
lettische spräche noch heute sahrts für scheiterhaufe, sahrti für strauch
schichte in rodungen, sahrtös kraut für Strauchwerk zum verbrennen schich
ten auf bewahrt. Uc^l.p. 5^.
Gleichen oder noch höheren werth hat die ahd. glosse depandorn
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rhamnus (gl. Hrab. 973 a. Graff 5, 227), welche vielleicht in depadorn zu ^ yß/
berichtigen wäre und dem ags. jjefedorn spina, rhamnus, anderwärts f>yfe-
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dorn sentis qui prehendit, sentis ursinus, £>yfel frutex, sentis entspricht,
zwar scheint dies J)yfedorn auf £eof für zu leiten, wie das latein/ servos fu-
ijrd Ä)eIipT^iISjAU.fyraces, an denen was sie anrühren hängen bleibt, sentes nennt ( 2 ), allein
fv.0,Kjjfei. 3,418 ^dann wür de Jieofesdorn gesetzt sein, und die herleitung von deba, diba, was ^
ßverftbeiob^feßa- . Hlfis. 5)3^0 in den malb. gl. inrendium aussagt, ist weit vorzuziehen. depadorn scheint ' )
demnach brenndorn, der gleich goth. aihvatundi und saccari das cremium |0^
. r\ . beim anzünden der pyra hergab. ich habe mit diesem deba ]aefe incendium I
Xix voX ühOCrfn nxfffllixAltK't*-' un d e i nem verbum debian incendere, ags. ftefian aestuare gewagt (gesch. d.
JYfrWtIT* I deutsch, spr. s. 232) die mythischen namen Tamfana und Tahiti = Vesta ClslÄKy.
zu verknüpfen, welche gleichfalls der wurzel tap, tepere und Scltttsiv zu- 2/
fallen, und den uralten bezug von depadorn auf todtenverbrennung bestär-
{j ken. die urkundliche form depandorn liefse sich vollkommen rechtfertigen,
wenn in depan das starke part. praet. von depan dap (wie kepan kap kepan)
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(1) Ziemanns mbd. sackaere ist unbefugt nach dem ahd. erfunden.
( 2 ) Plauti Casina III. 6,1 läfst den Olympio zum koch sagen:
vide für, ut senteis sub signis ducas. cocus: qui yero sunt sentes ?
OL quia quod tetigere, illico rapiunt: si eas ereptum, illico scindunt.
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