Full text: Über das Verbrennen der Leichen

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Jacob Grimm 
essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 203 
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mühe erlangte nt totus cremaretur, wie auch bei Tibers bestattung der ruf er 
schollen war: in amphitheatro semiustulandum. nichts anders will ambustulare 
sagen: ambustulatum objiciam magnis avibus pabulum. Plaut. Rud. 4, 65. 
Man pflegte das holzgerüste auszuhobeln (wie jenes zwölftafelverbot 
lehrt), mit tüchern, gewändern und waffen zu schmücken, auch anzumahlen 
und starkduftende cjpressen rings aufzustellen. Wer anzündete, und gewöhn 
lich war es der nächste verwandte, w r andte das gesicht ab (subjectam more pa- 
2.2.$ * 
rentum aversi tenuere facem.) Blumen, vögelund andere opferthiere wurden 
reichlich auf die flamme geworfen und mitverbrannt, wein und wolgerüche 
gesprengt; eines mitverbrennens der frauen und witwen gedenken römische 
quellen nicht. (*) die aus dem brand gelesnen knochen und aschen setzte 
man in hügeln und gräbern bei. columbarium hiefs der raum des grabs, wo 
die aschkrüge zusammengestellt waren; da dieser ausdruck eigentlich das 
lager der tauben im gebälk, von wo sie ausfliegen, bezeichnet, darf man 
vielleicht einen bezug auf den flug der seelen vermuten, die oft den tauben 
verglichen werden. 
Ausgenommen vom brand waren einmal kinder die noch nicht gezahnt 
hatten. Plinius 7, 16 spricht es als allgemeinen brauch aus: hominem prius- 
quam genito dente cremari mos gentium non est; des kindes knochen sind 
noch unfest und dem feuer widerstand zu leisten unfähig, auch Juve- 
nal 15, 138: 
naturae imperio gemirnus, quum funus adultae 
virginis occurrit, vel terra clauditur infans 
et minor igne rogi, 
durch welchen gebrauch die erst beim zahnen erfolgenden geschenke für das 
kind in unserm alterthum bedeutsamkeit erlangen. 
Ferner blieben unverbrannt fulguriti (Plin. 2, 54), wegen der heilig- 
keit des vom blitz getrofnen bodens. Ob der tod durch krankheit oder in 
der schiacht erfolgte scheint keinen unterschied der bestattungen zur folge 
zu haben, und dafs frauen neben männern verbrannt wurden, lehrt Macrob. 
Wichtig aber wäre genauer zu wissen, welche altrömischen geschlechter 
aufser dem cornelischen ihre todten, während der leichenbrand vorherschte, 
unverbrannt begraben liefsen. Wahrscheinlich bestanden auch schon vor 
(‘) Wenn es bei Plautus im Rudens III. 4, 62 von zwei mädchen heilst: imo hasce ambas 
hic in ara ut vivas comburam, so sollen sie als brandopfer der Venus fallen, und die stelle ist 
nachahmung einer griechischen. 
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