Full text: Über das Verbrennen der Leichen

über das verbrennen der leichen. 
17 loZ 
essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 203 
liefsen sich beides, verbrennen oder begraben gefallen. Der Stoa, welche 
sich das feuer göttlich, einen weltbrand am ende aller dinge dachte, hätte 
eine eKwv^üOTtg auch für die leichen nicht können widerstreben, doch weifs 
ich kein zeugnis dafür. Wer alle mysterien und philosophischen Systeme 
bei den Griechen in dieser beziehung untersuchen wollte, dem würde vielleicht 
ausbeute lohnen, man darf wol annehmen, dafs in den letzten drei jahrh. 
vor Christus das verbrennen der leichen zwar noch in Griechenland fort 
dauerte, dafs aber auch häufig blofs beerdigt wurde. 
Unter den RÖMERN sind Cicero und Plinius einverstanden darin, 
dafs für ihr volk dem brennen ein älteres begraben der todten voraus gegan 
gen sei, welches zu jener annahme eines steinalters vor dem brennalter stim 
men würde. Ipsum cremare, drückt sich der letztere schriftsteiler 7, 54 aus, 
apud Romanos non fuit veteris instituti; terra condebantur. at postquam 
longinquis bellis obrutos erui cognovere, tune institutum. et tarnen multae 
familiae priscos servavere ritus, sicut in Cornelia nemo ante Sullam dictato- 
rem traditur crematus, idque eum voluisse veritum talionem, eruto C. Marii 
cadavere. Cicero, in der dem Plinius augenscheinlich vorliegenden stelle 
de legibus II. 22, 26 vom alterthum des beerdigens redend fährt also fort: 
eodemque ritu in eo sepulcro, quod ad Fontis aras, regem nostrum Numam 
conditum accepimus, gentemque Corneliam usque ad memoriam nostram 
hac sepultera scimus esse usam. C. Marii sitas reliquias apud Anienem dissi- 
pari jussit Sulla victor, acerbiore odio incitatus, quam si tarn sapiens fuisset, 
quam fuit vehemens. quod haud scio an timens suo corpori posse accidere, 
primus e patriciis Corneliis igni voluit cremari. Das hier von Numa gesagte 
findet sich auch bei Plutarch cap. 22 bestätigt, nach welchem Numa seinen 
leichnam zu verbrennen selbst untersagt hatte, so dafs gleichwol der leichen- 
brand als bereits vorherschend angenommen werden mufs. war dies aber 
der fall zu Numas zeit, so mag 300 jahr später, als die zwölf tafeln gegeben 
wurden, das brennen noch entschiedner im schwang gewesen sein, wie das 
'hominem mortuum in urbe ne sepelito neve urito 3 , das f rogum ascia ne po- 
lito 3 , c vino rogum ne respergito 3 , und 'homini mortuo ossa ne legito 3 ver 
kündigen. 
Virgil läfst in seinem gedieht, dessen eilfies buch die grofse leichen- 
feier so schön darstellt, auf seite der Trojaner alle todten verbrennen, auf ^ ) kh > L % 
seite der Latiner auch viele beerdigen (11, 204), was vielleicht die ansicht v ^fr|.cwc, 
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