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Jacob Grimm
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 203
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. r , n obschon rdcp^ov oqvtrtreiv bereits in der Ilias graben ziehen bedeutet, ein noch
allgemeinerer ausdruck des bestattens war xyS'svsiv von ntj$og sorge, trauer und
leichbegängnis. Aber noehLucian (de luctu cap. 21) als er die characteristi-
schen leichenbestattungsarten der verschiednen Völker angibt, stellt verbren
nende Griechen den begrabenden Persern entgegen: o fjlv ”eX),y\v exavTev, o
$1 lleaT^ £&a\Jjs.
Um beispiele berühmter männer, deren leichen verbrannt wurden,
auszuheben, so gehören nach Plutarch dahin Solon, Alcibiades, Timoleon;
i6lY>öe?vi«*vund Pjrrhus. Alexanders des grofsen teichnam kam bekanntlich auf keinen
\$4 'v.f'lvV.holzstofs, sondern wurde einbalsamiert und nach Ägypten gesandt. Ge
wöhnlich aber mangelt die angabe der bestattungsart oder lautet unbestimmt;
wenn es bei Arnobius 6, 6 von Cecrops heifst 'terrae mandatus 5 , so schliefst
das kein vorgängiges verbrennen aus, wiewol nach Cicero de leg. 2, 25 dieser
von Ägypten hergekommne Cecrops in Athen gerade die humation eingeführt
haben soll.
Die griechische sage und geschichte ist voll treuer knechte, freunde
und frauen, die sich aufzuopfern bereit sind. Eyadne, als Kapaneus ihr
gemahl verbrannt wurde, stürzte sich in den Scheiterhaufen um den tod mit
ihm zu theilen, wie aus den supplicesfdes Euripides erhellt. Pausanias 4, 2
meldet, dafs Marpessa, Rleopatra und Polydora, drei messenische frauen
desselben geschlechts, nach ihrer männer absterben sich selbst tödteten,
lavrag £TrixaT£7cpa^av, man darf folgern dafs sie hernach auch mit ihnen ver
brannt wurden. Lucian de luctu cap. 14 von den mit verbrannten pferden,
kebsen, weinschenken und kleidern redend bedient sich gerade so der aus-
drücke hrixciTejcpa^av und cvyxciTefK^av. Wach einer angabe desDuris Samius
(fragm. hist. gr. 2, 486) war es griechischer, wenigstens makedonischer
brauch, dafs die töchter bei der leiche des vaters den Scheiterhaufen anzündeten.
Den Scheiterhaufen nannten die Griechen irvgcc oder irvpxcüa, was feuer-
stätte allgemein bezeichnet, den aschenkrug oder die urne cooog. Pindar
Pyth. 3, 68 bedient sich der worte tsi%os £v\ivov, hölzerner wall, welches ich
r, p im sinne von crates nehme. Als desPatroclus leiche verbrannt werden sollte,
c6fc VUkfftHtvA*. giengen die männer|zur waldanhöhe, fällten hohe bäume, die sie spalteten
% (W/f . (8t<nrXYf<rtrovT£$) und auf mäuler geschnürt zur ebne hinab trugen; nun wurde
boYc< % i y ll ( die vv $ hundert fufs ins gevierte (£xa70fj.~£<$cs iv&a jlal ev$a) errichtet, es
^ fj- ^ kommt zumal auf den ausdruck an vv\sov vAyiv, /xevouxla vqeov vAyv II. 23,139. 163
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