Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 202
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im j. 937 ein Sanctgaller mönch dem könig Conrad messe gelesen hatte,
ward ihm zum lohn dafür gold auf des königs füfse gelegt: post missas per-
actas vix ille coactus pedes imperii, ut moris est, petere, auri uncias in eis
positas sustulit. ad imperatricem autem, ridente imperatore, per vim tractus,
et ibi aurum ejus sumpsit e pedibus. Mahtilda quoque soror ejus anulum
illi in digitum, Teilet nollet, inseruit. die worte c ut moris esfi bezeugen, dafs
nach damaligem hofgepränge kaiser und kaiserin das geschenkte gold nicht
selbst übergaben, sondern yon ihren füfsen abnehmen liefsen. die auri un-
ciae schliefsen nicht aus, dafs es, wenigstens beim Ursprung der sitte, abge-
wundne beinringe waren, und wie malerisch ist es sich einen hohen gebieter
zu denken, welcher seinen fufs hinhält, damit der, den die gäbe beglücken
soll, sie selbst erst losbinde, das abbinden scheint hier so bezeichnend wie
das anbinden, jenes darreichen mit dem speer so symbolisch wie das empfan
gen mit dem speer.
Ich nehme noch mit was dieselben casus s. 84 von diesem könig Con
rad berichten: infantulis per ordinem lectitantibus et analogio descendentibus
aureos in ora ad se elevatis misit. quorum unus pusillior cum clamitans
aureos exspueret: 'iste 3 inquit c si yixerit bonus quandoque monachus erif 5 .
mich gemahnt dies stecken der goldstücke in den mund an die art und weise,
wie des reichen Olvaldi söhne sich in das geerbte gold theilten, jeder nahm
idvoll. Sn. edda p. 83. • !?• ßfXfijü
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Doch ich thue dieser Zusammenstellung alterthümlicher bräuche beim
geschenk einhalt, vielmehr ich hätte sie überhaupt hier unterlassen, wäre mir
nicht angelegen gewesen einen philologischen aufschlufs zu wagen, dem zu
gefallen sie voraus gehn muste.
Fällt es nicht, wenn wir die deutsche spräche zu den ihr urverwandten
halten, höchlich auf, dafs eins unsrer geläufigsten und in allen dialecten glei
chen verba in keiner einzigen jener sprachen zu spüren scheint? ich meine
geben, goth. giban, ahd. kepan, ags. gifan, altn. gefa, das überall einfaches
dare und donare, also den begrif ausdrückt, dessen sinnliches auftreten ich
eben vorhin zu schildern gesucht habe.
Die unabweisbare herkunft von schenke dono aus schenke fundo er
wogen finde ich auch giba gaf dennoch in dem griechischen wieder, das
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