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l^chon oft haben Theodosius der grofse und sein Zeitalter den blick auf sieb
gezogen, weil man ihn gerne weilen läfst bei der beruhigenden regierung ei
nes fürsten, in dessen händen eins der gewaltigsten weitreiche das letzte mal
ungetbeilt zusammengehalten wurde, beruhigend aber nicht ruhig mag eine
zeit heifsen, die alle Zeichen einer unhemmbar, wenn auch langsam anrücken
den auflösung der bisherigen zustände an sich trug. Seit Constantin christ
geworden war und aus dem stolzen Rom den hauptsitz der römischen her-
schaft nach dem thrakischen Byzanz verlegt hatte, muste ein Wechsel in der
öffentlichen Stimmung greller vortreten, Julians apostasie die gemüter vol
lends verwirren, das christenthum aber schlug seine wurzeln tiefer, noch
kein jahrhundert war abgelaufen, dafs ein ganz neuer anfangs verachteter A fr
glaube galt, der in den herzen der menschen sich wieder ausgleichen und l()S> • lüjdjl,
hergebrachten heidnischen prunk durch die entsagungen einer zu desto grö-
fserem innerlichen anspruch auffordernden lehre ersetzen sollte. Wie man
cher mochte an den alten tempeln, zwischen deren bildseulen nun gras sprofs,^
kalt vorübergegangen sein, den der aus kerzenerleuchteter, weihrauchduften
der kirche erschallende gesang einer andächtigen christlichen gemeinde lockte
und gewann. Alles neue, wenn es den sieg davon trägt, verbreitet sich mit
hinreifsender kraft schnell über die Oberfläche, während noch still am boden
das alte haftet, um bei zahllosen anlässen wieder hervorzubrechen. Daraus
entspringt eine lang nachhaltende mischung des glaubens mit dem wahn, des
gottesdienstes mit verworfnen, aber unausgerotteten bräuchen, über wel
che uns Arnobius und Augustinus den reichhaltigsten aufschlufs geben, wo
für des Chrysostomus werke, derunmittelbar vor Theodosius tagen patriarch
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