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det ist, und mit dieser blofsen nachweisung scheint die echtheit der gothi-
schen form abgemacht, die Angelsachsen würden Eofornod sagen wie Beorn-
nod, Yulfnod. Dieselben Angelsachsen übersetzten den Ortsnamen Ebora-
cum (möge er ursprünglich bedeutet haben was er wolle) in Eoforvic (Eber-
Stadt) und dies wurde allmälich zusammengezogen in York (altn. loryik) we&cüi
welches also genau entsprungen ist wie die erste silbe von lornandes.
Einwerfen könnte man, dafs bei Procop (ed. bonn. 2,39) ein Gothe
*EßgifJLov& vorkomme, den auch das chronicon Marcellini comitis im j. 549
(anno XIV post cons. Belisarii) Ebremud nenne, den Gothen also die volle
form Eburnandes Iburnanf)s, nicht die zusammengezogne lornandes eigen
scheine, hierauf aber antworte ich, dafs im untern Mösien, am scyrischa-
lanischen hofe, wo lornandes geboren wurde und einen theil seines lebens
zubrachte, solche syncope gewöhnlich sein konnte, wie überhaupt die gothi-
schen dialecte selbst in manchem geschwankt haben mögen, unverkennbar
begünstigt z. b. der westgothische zusammengezogne, der ostgothische volle
formen, die ostgothischen namen Eutharicus und Athalaricus lauteten den
Westgothen Euricus und Alaricus; beide letztere werden erst im ostgothi
schen ausdruck verständlich.
lornandes war nicht blofs der abkunft sondern auch dem herz und
der Sprache nach Gothe. seine getische geschichte sagt ausdrücklich am
schlufs: nec me quis in favorem gentis praedictae, quasi ex ipsa trahentem
originem aliqua (1. alia) addidisse credat, quam quae legi aut comperi. Und
im fünfzigsten capitel unterrichtet er uns näher von seiner herkunft: Scyri
vero et Satagarii et caeteri Alanorum, cum duce suo nomine Candax Scy-
thiam minorem inferioremque Moesiam accepere. cujus Candacis Alanowa-
muthis patris mei genitor Peria, id est meus avus, notarius, quousque Can
dax ipse viveret, fuit, ejusque germanae filius Gunthigis, qui et Baza dice-
batur, magister militum, filius Andagis, filii Andalae, de prosapia Amalorum
descendens. Ego item, quamvis agrammatus, lornandes ante conversio-
nem meam notarius fui. Jahrhunderte hindurch hatten sich im gebiet der
untern Donau bis zum schwarzen meer, in Thracien, Mösien, Dacien, Pan
nonien deutsche, thracische, sarmatische, scythische Völkerschaften neben
einander eingefunden und oft die stelle gewechselt, der dauernde aufent-
halt und das Übergewicht der zahlreichen und streitbaren Gothen in diesen
strichen mag lange vor dem fünften jh. auch ihre reiche und wollautende
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