Full text: Über Iornandes und die Geten

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3,20, welche magistratus bedeuten, also genau die würde, mit der Ardabu- 
rius bekleidet war, ausdrücken; da die goth. aspirata weicher ist, als in den 
übrigen deutschen sprachen, so erklärt sich ihr gänzlicher Wegfall in der lat. 
oder gr. form Ardaburius = Hardaburius, wie vorhin Astingus = Hazdiggs ( 1 ). 
Belisarius, der dem Justinian Vandalen und Gothen zu paaren trieb, war 
ohne zweifei gothischer herkunft, sogar in einer stadt namens Germania, 
zwischen Thrakien und Illyrien geboren (Procop 2,361), wo deutsche ge- 
schlechter hausen mochten; sein name erklärt sich zwanglos aus dem gothischen 
und lautete eigentlich Valisaharis, Valisharis, da die Griechen goth. V bald 
durch OT, bald B ausdrücken (vgl. Vandali Bav&lXoi, Vigilius Biy'iXiog, aus 
X&ovavog wird bei Ulf. Silbanus), auch verschiedentlich Velisarius geschrie 
ben steht, valis bedeutet yvqnog, v\ya7ry]jj.£vog und dieser name, dessen erster 
theil zum ahd. Walisunc Welisunc, altn. Völsüngr stimmt, sagt aus theurer Kefi&aik- 
erwählter held. sein deutsches geschlecht mag aber noch bestätigen, dafs p 
ihm ein lanzenträger OvXlagig = Viliharis hiefs, ein andrer ’lXaovcp (? Hildulf lA/U/lncrt/ y 
Hildvulfs) Procop 2,431 ( 2 ), die treusten diener wählte er sich unter lands- HJiLiefiM ^ 
leuten. . 
Ja von den kaisern selbst war Verus Maximinus im j. 235 genere go- • I. 
thico, nach lornand. cap. 15 ex infimis parentibus in Thracia natus a patre ' 
gotho, nomine Mecca, matre alana, quae Ababa dicebatur. im buch de reg- llaß. CnpfliSuA 
nor. succ. heifst der vater Micca, die mutter Abaqua. kurz zuvor hiefs des 
Septimus Severus jüngerer sohn, den sein eigner bruder Caracalla im j. 212 äJY* Hii 
o&e/w i.^Otödtete, Geta; als Severus noch nicht kaiser, sondern in Pannonien feldherr • t In n 
war, im j. 190 wurde ihm dies kind geboren, und vielleicht danach benannt, ^ ° ~ 
weil er unter Geten auf die weit gekommen war; das gäbe ein kleines nicht 
unwichtiges zeugnis ab neben den zwanzig jahre später von Caracalla besieg 
ten Gothen. ^ 
Wie nach mehr als tausendjähriger rüstigkeit und mühe die in alle 
fernen ausgestreuten Gothen endlich von der bühne der weit verschwunden 
sind, hat auch ein unstern über ihrer geschichte gewaltet und die edelsten 
zeugen ihrer thaten und leiden liegen verstummt, die bücher von Cassio- 
dor, Ablavius und Dio sind uns abhanden, oder nur in lornandes ungenü- 
(*) Adelung alt. gesch. der Deutschen s. 289 stellt Ardaburius als einen Thraker auf. 
( 2 ) vgl. Ildico bei lornandes cap. 49 für Hildgund, Sanielh für Svanhild (s. 47). 
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