Full text: Über Iornandes und die Geten

— 54 — 
X 
Ol, iftf 
X&Ji ^wa 
fe*H?i}6|l.')£^> f 
yp-tViPW jßrf£\Alv* t/ JtM, mV. 
'/Hys* 
c 
0 
^U,tfVUv£3< 
Vie(l'e ( ^^jL> 
ÖV 
^liitiÄAK dc ^j^'f’A. : 6t*i%YYcta t!Wo«f?V4 <h M 01 c®' & ofi^w^A 
{hro^jl fete/nWc*. RieJtfW j hI. hltM^ %j ?4-. 
fnentW |W* jhr^erte/i Mujl3>W^ u^yßlj|L.l <Jf^ 
tige bemerkung des lornandes) bellagines nuncupant, durch die goth. form 
bilageineis, acc. bilageinins gedeutet werden. So wären schon einige getische 
Wörter und brauche wenigstens versuchsweise gothisch ausgelegt, wer den 
Wörtern noch mistraut halte sich an die bräuche. Gervinus will alle deut 
schen priester zurückweisen und was Caesar von den ihm nahgelegnen Ger 
manen behauptet auf die übrigen ausdehnen, doch redet schon Tacitus von 
sacerdos und sacerdos civitatis (Germ. 7. 10) und der spätere altnordische 
priesterstand ist unleugbar, ja der ausdruck godi mufs den gothischen gudja 
deuten, der sacerdos muliebri ornatu bei den Nahanarvalen (Germ. 43) 
läfst uns einen in binde und hut bei den Gothen ahnen, lornandes cap. 10 
schöpft aus Dio, dafs sacerdotum aliqui illi qui pii vocabantur (*), weifses 
gewand trugen: alles führt auf einklang der priester, ärzte und gesetzgeber 
unter ihnen. Herodots Scharfblick sah das rechte, wenn er in Zalmoxis, 
über des Pythagoras schüler, über den vergötterten menschen oder weisen 
hinaus, einen daemon und gott erkennt; darf Zalmoxis als avsfjiog zu Wuo- 
tan, als Gebaleisis zu Gipucho, als pileatus zu Sidhöttr, das fahren nach 
Zalmoxis zu dem nach Wuotan gehalten werden, so gewinnt die gleichung. 
Mir scheint das übereintreffen skythischer, thrakischer, alanischer sitten und 
gebräuche mit germanischen unablehnbar: es sei nur aufser dem getischen 
ackerbau und schwertcultus an das loofswerfen mit zweigen ( 2 ), an die blut- 
mischung beim bundschlufs ( 3 ), an den felsensprung lebenssatter greise ( 4 ) 
erinnert, denn reichen diese gewohnheiten noch zu andern Völkern in wei 
terer berührung hin, so thun sie hier vorzüglich die engere dar. Plinius 22, 
1 gibt an: mares apud Dacos et Sarmatas corpora sua inscribunt; solches 
tatouieren war noch bis auf uns hin und wieder in Deutschland üblich. 
(*) man möchte das griech. wort wissen, plus kann bedeuten svvsßyg, und ein prie 
ster hiefs uns noch im mittelalter Mer guote man’, mythol. s. 79. merkwürdig ist, dafs 
sie dem feind mit zithern entgegengesandt werden; subito patefactis portis cum citha- 
ris et vestibus candidis obyiam sunt egressi, paternis düs ut sibi propitii Macedones 
repellerent, voce supplici modulantes; was auch Athenaeus 14,24 aus des Theopompus 
verlornen zKKy^vihcu iTrcotcct buch 46 anführt: Tztcu, (pY\yt s xiScigag syjzvrsg xai y.i^ct^ovTsg 
' 3 / -w 
rctg zntxrjD'JHsiceg ttoiowtcu. 
( 2 ) Wh. Grimm über deutsche runen s. 296 ff. 
( 3 ) deutsche rechtsalterthümer s. 192—194. 
( 4 ) daselbst s. 486 ff. 972.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.