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tige bemerkung des lornandes) bellagines nuncupant, durch die goth. form
bilageineis, acc. bilageinins gedeutet werden. So wären schon einige getische
Wörter und brauche wenigstens versuchsweise gothisch ausgelegt, wer den
Wörtern noch mistraut halte sich an die bräuche. Gervinus will alle deut
schen priester zurückweisen und was Caesar von den ihm nahgelegnen Ger
manen behauptet auf die übrigen ausdehnen, doch redet schon Tacitus von
sacerdos und sacerdos civitatis (Germ. 7. 10) und der spätere altnordische
priesterstand ist unleugbar, ja der ausdruck godi mufs den gothischen gudja
deuten, der sacerdos muliebri ornatu bei den Nahanarvalen (Germ. 43)
läfst uns einen in binde und hut bei den Gothen ahnen, lornandes cap. 10
schöpft aus Dio, dafs sacerdotum aliqui illi qui pii vocabantur (*), weifses
gewand trugen: alles führt auf einklang der priester, ärzte und gesetzgeber
unter ihnen. Herodots Scharfblick sah das rechte, wenn er in Zalmoxis,
über des Pythagoras schüler, über den vergötterten menschen oder weisen
hinaus, einen daemon und gott erkennt; darf Zalmoxis als avsfjiog zu Wuo-
tan, als Gebaleisis zu Gipucho, als pileatus zu Sidhöttr, das fahren nach
Zalmoxis zu dem nach Wuotan gehalten werden, so gewinnt die gleichung.
Mir scheint das übereintreffen skythischer, thrakischer, alanischer sitten und
gebräuche mit germanischen unablehnbar: es sei nur aufser dem getischen
ackerbau und schwertcultus an das loofswerfen mit zweigen ( 2 ), an die blut-
mischung beim bundschlufs ( 3 ), an den felsensprung lebenssatter greise ( 4 )
erinnert, denn reichen diese gewohnheiten noch zu andern Völkern in wei
terer berührung hin, so thun sie hier vorzüglich die engere dar. Plinius 22,
1 gibt an: mares apud Dacos et Sarmatas corpora sua inscribunt; solches
tatouieren war noch bis auf uns hin und wieder in Deutschland üblich.
(*) man möchte das griech. wort wissen, plus kann bedeuten svvsßyg, und ein prie
ster hiefs uns noch im mittelalter Mer guote man’, mythol. s. 79. merkwürdig ist, dafs
sie dem feind mit zithern entgegengesandt werden; subito patefactis portis cum citha-
ris et vestibus candidis obyiam sunt egressi, paternis düs ut sibi propitii Macedones
repellerent, voce supplici modulantes; was auch Athenaeus 14,24 aus des Theopompus
verlornen zKKy^vihcu iTrcotcct buch 46 anführt: Tztcu, (pY\yt s xiScigag syjzvrsg xai y.i^ct^ovTsg
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rctg zntxrjD'JHsiceg ttoiowtcu.
( 2 ) Wh. Grimm über deutsche runen s. 296 ff.
( 3 ) deutsche rechtsalterthümer s. 192—194.
( 4 ) daselbst s. 486 ff. 972.