Full text: Über Iornandes und die Geten

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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 199 
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Getae, Dancrigi, Quadi, Marcomanni, Astingi und Basternae treten (*), so 
wird sich das ergebnis der angestellten Untersuchung auch in leiseren zügen 
bestätigen. Decehalus (AsneßaXog) scheint fast ein name allgemeineren Sin 
nes, der vielleicht mehr als einem dacischen fürsten zustand; ich hätte bist 
ihn mit dem hei Ammianus Marcellinus so oft erscheinenden goth. volksna- 
men Taifali zusammen zu halten, wie die Astingi auf einen eponjmus wei 
sen, der goth. Azdiggs d. i. Hazdiggs, ahd. Hartunc hiefs. Tai stände laut 
verschoben für Dai = Dahi, Daci, denn in Decehalus kann der erste theil 
den volksnamen selbst kaum verleugnen. Eutropius 8,2 sagt gerade: Daciam 
Decebalo victo subegit (Trajanus), provincia trans Danubium facta in his agris 
quos nunc Thaiphali habent, et Yictophali et Theruingi. Zu Eutrops zeit, 
in der mitte des vierten jh. hafteten demnach, wenn ich richtig mutmafse, 
die Taiphali auf dem alten dacischen boden ( 2 ). Dio nennt uns auch des 
Decehalus königlichen aufenthalt (ro ßarlXsiov) sv Zsqfj.i&ysd’ovo'Yj (1127,48 
Reim.), wofür auf münzen nur das verstümmelte Sarmiz oder Sarmis begeg 
net, der ort mufs aber fortgedauert haben, da auch Ptolem. 3,8 (Wilb. p. 
207) ZagfJu£eys$ovra (al. ZagfjufrsysS’Gva’a) beibringt, eine inschrift bei Gruter 
437,1 hat Sarmizegetusa, die tab. peuting. Sarmagete, und man weist die läge 
im heutigen Siebenbürgen auf. ist der Zusammensetzung erster theil nicht 
deutlicher gen. pl. nach art des goth. ize oder blindaize, der damals auch 
noch substantiven zukam und drückt er das lat. Sarmatarum aus? gethusa, 
das einem weiblichen griech. pari, praes. gliche, könnte dennoch eine goth. 
form gujmzi (gebildet wie jukuzi jugum) sein, und gothische niederlassung be 
zeichnen; das ganze compositum würde für den zusammenflufs sarmatischer 
und gothischer Völker, die im namen seines Wohnorts ausgedrückt sein sollte, 
zeugen. Ptolemaeus gibt in Dacien auffallend viele mit -dava gebildete ör-^ 
ter an: Argidava, Marcodava, Nentidava, Ramidava, Singidava, Zusidava, 
wobei doch wieder an die römische form Davus für Dacus gedacht werden 
darf. Eine wichtige meldung verdanken wir noch dem Strabo. auch er 
weifs, dafs Zamolxes den Geten mehr als blofser rathgeber (<7Vfj.ßovXog) des 
königs, ein göttliches wesen war,1 und er setzt mit ihm einen heiligen berg in 
(*) Der Grieche Tansanias nennt von Trajan redend natürlich Geten V. 12,4: ovrog 
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( 2 ) Decehalus vertrauter heilst BUtktg (Dio Cass. 1131,1 Reim.) Graff 3,325 hat den 
ahd. namen Pichllo. ftdW £\)t, c/yiaACöU I, IAO 
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