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Noch sind zwei wichtige und alte Zeugnisse für die Identität von Da-
cus und Danus zu erwägen, das eine findet sich hei Servius ad Aen. 8,728,
reicht also his in die mitte des vierten jh.: Dani dicti a Dahis, qui sunt po-
puli Scythiae juncti Persidi. das ist, so viel ich weifs, erste stelle, wo der
name Dani auftritt; die Accol lernten wir oben bei Herodot dicht an Persien,
bei Curtius in Alexanders zeit schon tiefer in Scythien neben Massageten
Dahae kennen, wohin sie auch Mela 1,2. 3,5 setzt, dieselben Dahae stellt
Livius 35,48 neben Medi, Elymaei und Caddusii in die zeit des Scipio Afri-
canus und Hannibal, Tacitus ann. 2,3. 11,8. 10 viel später in den beginn
des ersten jh., wo sie Parthern zur seite erscheinen, also noch weiter gegen
osten hin. Man darf wol mutmafsen, dafs diese asiatischen Dahae von den
westlich nach Europa ausgerückten frühe abgerissen, ursprünglich dasselbe
volk mit ihnen bildeten; Servius aber deutet die Dani, deren europäischer
name ihm bekannt geworden war, aus jenen östlichen Dahen mit gutem
fug( 1 ). Wenn des Aethici cosmographia unter 51 Völkern des östlichen
oceans auch Massagetae und Dacriani aufzählt, freilich untereinander neben
Persae, Graeci, Scythae, Usippi, Quadi, Cannifates, Theothoni, Cimbri
u. a. m.) so können solche Dacriani auch an die von Ptolemaeus 3,5 in Sar-
matien genannten Tdygoi mahnen.
Das andere zeugnis, Isidors merkwürdige angabe über die Daci und
Gothi ist schon s. 21 ausgehoben: c dictos putant Dacos quasi Dagos, quia
de Gothorum stirpe creati sunt 5 , er mufs dabei den gothischen pl. dagos von
dags dies im sinne haben, und in dieser form gothische abkunft der Daci
bestätigt finden, wodurch die vorgetragne deutung von Daci aus Dacuini,
Daguini, Dagi nur gewinnen kann.
Ich habe für die behauptete genossenschaft der Getae und Daci, d. h.
der Gothen und Dänen, nach so manchen gründen, die uns das ausländi
sche alterthum an hand gibt, endlich noch mit einem der einheimischen hel-
densage entnommnen beweis zu überraschen. Es ist bekannt, dafs die Dä
nen, und selbst ihre spräche gibt es zu erkennen, mit den Stämmen des in
neren Deutschlands näher verbunden stehn, als die Schweden und Norweger,
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( 2 ) Anastasius Sinaita, der 599 als patriarcli zu Antiochia starb, bat die bemerkens-
wertbe stelle: ’Xxv&lau 6's stüuC’ccrt xccXslv ot ttccXcuo) to yXtfj.cc ccttuv ßogziou zu
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