Full text: Über Iornandes und die Geten

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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 199 
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nach Suhms critisk hist, af Danmark 1,140 wäre im titel dänischer 
könige Dacia erst seit Waldemar II erschienen; doch der dänische hischof 
Absalon nennt in einer urk. yon 1177 und sicher in andern mehr sich Da- 
cie et Suecie primas. 
Warum sollte Daci für Dani nicht auch bei einzelnen Schriftstellern 
vor dem zehnten jh. anzutreffen sein? Greg, turon. 3,3 schreibt: Dani cum 
rege suo nomine Chochilaicho( 1 ), und auch lornand. cap. 3 Dani, Ekkehardi 
chron. (Pertz 8, 120) setzt Daci und Dani als verschieden hintereinander, 
zu allen diesen Zeiten überwog aber die deutsche form Dani, ahd. Teni, 
mhd. Tene, ags. Dene, das z. b. in Alfreds periplus gebraucht wird; in 
der edda erscheint Danir und Danmörkr. 
Den Übergang der formen Davi und Daci in Dani zu deuten fällt nicht 
schwer, wie Juno aus Jovino, junior aus juvenior, nonus aus novenus, 
motus aus movetus, faustus aus favustus, mag auch Dani entspringen aus 
Daveni Dacini ( 2 ), die sich zu Davi verhalten wie Gothini zu Gothi, Getini 
zu Getae. Da uns aber Davus selbst gekürzt erschien aus Dacvus, darf auch 
Dani unmittelbar zurückgebracht werden auf Dacuini, welche form deshalb 
merkwürdig wäre, weil in altnordischer stammsage nicht blofs eine urahne 
Dan oder Danus sondern auch Dagr an des geschlechts spitze gestellt wer 
den, die in höherer auffassung zusammenfielen, zugleich läge uns damit auf 
einmal der innere sinn des Wortes vor äugen, es bedeutete tag oder dies, 
welches lat. wort aus vollerem dacies abzuleiten mir jüngst andere Ursa 
chen riethen ( 3 ); das slavische diena, dana für dies, tag dient zur bestätig 
gimg, ja es fällt licht auf die unserm volk überhaupt von uralter zeit einge 
wurzelten eigennamen Dagalaif, Dagoberht, Alfdag, Regendag und \iele 
andere. 
(*) der anderwärts, für uns bedeutsam, heilst Huglacus Getarum rex. Haupt 5,10. 
( 2 ) Danus aus Dacinus wäre wie pTnus aus picinus; ich hole hier nach, was in meine 
neuliche abhandlung über die diphthonge gehört hätte, dafs die lat. spräche den vocal, 
nach welchem ein consonant ausgestofsen wird, meistens verlängert: Dänus nonus pTnus * 
Juno junior, Dävus clävis nävis suävis övum; zuweilen aber kurz läfst: avis .gravis novem ßreuii t e'vtfc 
novus övls Jovis juvenis. im deutschen bleibt er immer [kurz: mavi {)ivi, "und daraus er- - 
klärt sich, warum altn. Danir, ahd. Teni gesagt wird; wendet man ein, in Juno junior 
nonus = Juvino juvenior novenus sei doppelt ausgestofsen, aufser der muta auch das Y, 
so gewänne Danus = Dacvinus desto mehr bestärkung. 
( 3 ) ahh. der phil. hist, classe 1845 s. 193. 
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