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Die wurzel zu magus und mavi suche ich unbedenklich in magan va-
lere, vigere, kinder sind der eitern kraft, gleicher wurzel entstammt das un
mittelbar anrührende goth. magaj>s virgo und das ablautige megs gener, affi-
nis, nach einer treflichen eigenheit unserer spräche verwandte begriffe in
laut und ablaut zu verstufen; magus puer und megs affinis verhalten sich
ungefähr wie svaihra socer und svegar sororis maritus, welches letztere bei
Ulf. mangelnde wort ich aus dem ahd. suägar folgern darf: der ferner lie
gende grad empfängt den ablaut. das goth. megs hat sich nun im altn. mägr,
ags. maeg (von jenem mäg virgo zu unterscheiden), ahd. mäc; magaf>s im
ags. mägd, mnl. maghet, ahd. magad, mhd. maget, nhd. magd erhalten, und
neben mhd. maget gilt die gleichhäufige kürzung meit, wie mavi durch syn-
cope des G entsprungen und ein vermittelndes magit, das seinerseits aus dem
ahd. magidi virguncula erklärbar wird, voraussetzend, ausgeschieden ist
aber der gutturallaut ferner nicht nur im nhd. mädchen für mägdchen, son
dern auch im ags. mäden (vielleicht maeden) für mägden, einem diminutiv
von mäged und dem ahd. magidi, mhd. megetin, gleichzusetzen; engl, mai-
den. Alle diese weiblichen formen drücken eigentlich virgo, virguncula
aus, und haben allmälich den nahgelegnen begrif von puella erfüllt, also die
zuerst angeführten feiner scheidenden Wörter verdrängen helfen; sollte nicht
noch ein rest des goth. mavi im nnl. meisje == meysje vorhanden sein, und
in dem adj. möi venustus, das von fräulicher Schönheit her entnommen
wäre? Endlich hat die ags. spräche allein von derselben wurzel den ausdruck
mecg pl. mecgas aufzuweisen, welcher vir bedeutet, und dessen CG durch
ableitendes syncopiertes I hervorgerufen ganz wie secg nuncius, altn. seggr
oder wie hrycg dorsum, altn. hryggr sich verhält, folglich wurzelhaftes G $[\üLU>ft
begehrt; man vergleiche ags. secgan nunciare, altn. seggja. __
Es gilt jedoch hier einen auf uns entfremdete Übergänge der begriffe
gestützten einfall. einige unserer mundarten weisen ein weibliches subst.,
dessen form vollkommen der für das goth. mavi zu suchenden entspricht,
aber ganz abweichenden sinn ankündigt, seltsam, dafs ein so uraltes wort
ausgegangen, und durch spiel des Zufalls ein zwar gleichläufiges mit andrer
bedeutung eingetreten sein solle; die scheinbar abliegenden begriffe liefsen
sie sich nicht versöhnen? mhd. heifst mouwe (und gerade so würde das
goth. mavi ins mhd. zu übertragen sein) manica, in noch häufigerem ge
brauch steht das mnl. mauwe, heutige niederdeutsche dialecte kennen G)je
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