Full text: Über Diphtonge nach weggefallnen Consonanten

11 
VJfiL 
zurückzuführen, was im ags. biggend colens wie im altn. byggja neben büa 
volle bestätigung findet, so dafs für altn. bio früher biog, für gotb. baibo ]pß • <S 
früher baibagv zu erwarten wäre. ahd. pouwan, püwan, mhd. bouwan, 
biuwen; in dem abgeleiteten piunta, biunte ager fehlt der kehllaut auf die 
selbe weise, das deutsche G in bagvan ist das lat. K in facere (früher faquere? 5.£>5 
vgl. proficuus) und der anlaut B verhält sich regelrecht zu F, wie in bröf>ar 
frater, baira fero u. s. w., Unterdrückung der gutturalis erfolgte aber schon in 
Wn 
.133, 
tibi 
J> 
andern lateinischen formen (z. b. in hodie f. hocdie, lumen f. luemen), ge- ^ uj, 
schweige romanischen. Wie ital. fare, franz. faire luire für facere lucere, 
galt lat. infit für inficit d. i. incipit, (franz. bedeutet fait loquitur, ait), aber 
noch mehr, das ganze fio mufs für fior, und dies für ficior, facior gelten, 
wie das praet. factus sum ausweist, also stellt sich lat. fio buchstäblich zu 
baua, und gr. fvw, dessen berührung mit lat. fio, fui, fuat sowie dem deut 
schen bin aufser zweifei ist, geht aus den bedeutungen des seins und Wer 
dens in die des hervox’bringens und bauens über, sutja los bauan heifst bei 
Ulf. dulcem vitam, dulce otium agere. das altn. baer villa, rus verhält sich 
wie maer puella, kann also goth. bavi oder baui d. i. bagvi lauten, der alts. ^ 
gen. bewo segetum Hel. 79, 14 verlangt einen nom. beo oder bao; bau 
für seges hört man noch heute in Oberdeutschland, bewod hiefs alts. ernte, 
wie nnl. bouwd, sämtlich von der wurzel bauan, auf die ich auch altn. 
QXOJ»-- § 
(kXö: iuAU , (QvS'ü) 
' 
tM- 
' jkit« . 
'(xXt 
ßm'Sef L 
... . , a 
bygghordeum^dän. byg zurückweise. Allein noch ein andrer unverwerf- iröwwn.a> ^OU vfl 
licher zeuge soll für bagvan = bauan auftreten. man hat bei dem heutigen jr ^ y ^ 
Worte bäum, mhd. boum, ags. beam gleich unbefugt ans lat. pomum und an ' 
7 
fagus|gedacht, jenes heranzuziehen untersagt die mangelnde lautverschiebung 
fagus (pviyog haben inlautendes G, welchem goth. K in boka zur Seite steht 
aus dem lautersten quell unsers alterthums dürfen wir nun statt bäum die 
vollere form bagms schöpfen, deren G gerade dem in bagyan zu statten 
kommt, bagms verhält sich zu bäum, wie crayfict zu soum oder wie ein mut- 
mafsliches goth. tagms — tahms habena zu ahd. zoum, nhd. zäum vorder ~~ 
Wurzel tiuha duco. mit Übertritt des G in D ward aus bagms altn. badmr \ f $Xj UaR)v 
(tadelhaft geschrieben badmr). ülfilas gebraucht bagms für bsvtyov, triu für fJl&sU 
£uAQv y doch auch bagms seiner abkunft nach mufs ebenfalls hauholz materies c\ . I 
ausdrücken. ich treffe bei den Böhmen ein wort für arbor, lignum, mate 
ries, nemlich ström, das wiederum von strogiti, russ. stroit’, d. i. struere 
parare aedificare rührt und meine ableitung von bagms aus bauan vollends 
WX 
cbt 
Mi 
: w<l. 
wb-fuxX 
V 
£Uni\ ( 
nm 
.ß&feX yfretr\ v-<hvA>frwu&: ^ 
'i'fvmfefe. YaCjßuy . 7/ Ä KX • y < 
Ä 
Komm 
le^ 
6^Y 
9ixvkt 
-tt 1 f dfojf, -r 
m -imft. -Hvfl 
lT. Ctt4'ft?xalftBA 
qiM'TboÄX (MP 
(fiJtr • ’ccr^o 
r»lcJk -1 
♦7- - Sö 
Kr»
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.