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nald geht und die Worte c esto vati tuo mitis 5 für den könig nicht passen, so
wäre ich geneigt den festtag überhaupt für Reinald gelten zu lassen, der, wie
wir sahen, schon 1157 unter den Burgunden gewaltig aufgetreten war, 1162
den könig nach Burgund begleitete, als die Zusammenkunft mit könig Ludwig
von Frankreich an der Saone (*) verabredet war, und diesem zu Lovigennes
rede stand. Die burgundischen geistlichen mochten grund genug haben,
Reinald, des kaisers rechte hand, auf dessen namen (Reginaldus) im vierten
liede unser dichter anspielt:
a regni negotio nomen est sortitus,
festlich zu ehren, und sie durften ihn schon pater pacis, pacis auctor, ultor
litis nennen.
In dem dritten gedieht ( c omniä tempus habent et ego breve postulo
tempus 5 ) drückt der archipoeta, diesem eingang treu bleibend, in wenigen
versen dem hohen gönner seine bittere armut aus.
Ungleich bedeutsamer erscheint das vierte gedieht, es läfst uns tiefer
blicken in die seele dieses wunderlichen sängers:
archicancellarie, vir discrete mentis,
cujus cor non agitur levitatis ventis
aut morem transgreditur viri sapientis,
non est in me forsitan id quod de me sentis.
audi preces, domine, veniam petentis,
exaudi suspiria gemitusque flentis,
et opus impositum ferre non valentis,
quod probare potero multis argumentis,
er hat das ihm aufgetragne, übernommne versäumt und hascht nach ent-
schuldigungen:
jubes angustissimo spatio dierum
me tractare seriem augustarum rerum,
quas neque Virgilium posse nec Homerum
annis quinque scribere constat esse verum,
vis et infra circulum parve septimane
bella scribam fortia breviter et nane,
(*) Auf den 29. august; sie kam aber nicht zu stande (v. Räumers Hohenstaufen 2, 151.
152), ohwol eine urkunde MB. 10, 17 angibt, dafs sie an diesem tag stattgefunden habe.