essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 197
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Jacob Grimm:
erst der todten berechnung moderner zustände möglich: sie bezeichnen sehr
treffend die praktische langweilige sinnesart der jüngeren zeit. Selbst da, wo
die natur wenig aushalf, hat in unserm alterthum kein seil die Völkergrenzen
ermessen. Eginharts vita Caroli cap.7: termini Francorum et Saxonum pene
ubique in plano contigui, praeter pauca loca, in quibus vel silvae majores vel
montium juga interjecta utrorumque agros certo limite disterminant; was un
bestimmt blieb, mochte lieber krieg und zwist herbeiführen. Aus den ge-
schichtschreibern und sagen lassen sich beispiele berühmter waidgrenzen
in menge anführen. Als Hlödr in der Hervararsage (fornald. sög. 1, 483) von
seinem bruder die hälfte des väterlichen reiches forderte, nennt er:
hris ] >at it maera er Myrlivulr heitir,
iWXor&o/i temroX ViMMÜh» . gröf J)ä hina helgu, er stendr ä götu f)ioda,
e-f f ^ (*■ * stein t )ann inn fa g ra a stödum Danpar,
den grofsen, Myrkvidr genannten wald, den ich schon vorhin der Marciana
silva verglich, den heiligen graben der auf der strafse der Völker steht, den
leuchtenden stein auf Danparheide. Sicher ist damit grofse landscheide ge
meint, da gleich (s. 496) ausdrücklich hinzugefügt wird, dafs Myrkvidr grenze
zwischen Hünaland und Reidgotaland bilde. Der wald, welcher Schweden von
(J c\oCP Ostgotland trennte, hiefs Kolmörk, gen. Kolmerkr (fornald. sög. 1, 378) (*),
der welcher Gestrikaland und Helsingeland schied, Eyskogamörk (fornald.
2, 132), der zwischen Nerike und Vestmanland Kiägla (Yestg. lag s. 173),
heute Käglan; auch in diesen benennungen findet sich der alte sinn von
marka unverkennbar. Zwischen Thüringen und Sachsen machte der Harz
wald die alte grenze (Pertz 6,159) und hart, harz bedeutet silva. Britannien
. . . “und Schottland wurden durch einen grofsen wald gesondert (Saxo gramm.27).
WAM •p a i 1san i aR 4,1 gedenkt der Xctgiog vcl7ty\ (porcinus saltus) zwischen Messenien
il 1 unc j Laconica, vccttyi drückt sehr eigentlich ein wildes Waldgebirge aus.
HBtxVÄ.Äika 9. Auch quellen, die sich vom gebirge ergiefsen, und ihrem Ursprung
nahe sind, mündungen und confluenzen ergeben passende scheide; in einer
urk. von 1053 (Schuhes histor. schrift. s. 436. n°. 17) heifst es: hinc ad fon-
tem ubi duae provinciae dividuntur Suevia et Franconia. Lechus Bajoarios
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(*) Vestgötalag s. 173 verderbt in Colmarb, heute Kolmärd, Kolmord (Ihre s. v.) Kol-
mörk berührt sich genau mit dem altn. adj. kolmyrkr d. i. kohlschwarz, es ist wieder der
finstre Schwarzwald. Mehr über die altschwed. waidgrenzen bei Schlyter om Sveriges äld-
sta indelning i landskap. Ups. 1835. s. 13.14.
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