Full text: Deutsche Grenzalterthümer

deutsche grenzalt er thümer. 7 
©Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Dr 197 
verglichen mit TEgag, dafs das m nicht der wurzel angehört, so entspringt 
unmittelbare berührung jenes drum mit der präp. durch, goth. f>airh, die 
sich dem sinn jenes and nähert. Hierbei ist das Verhältnis von per, 7regt und 
7rifjag nicht zu übersehn. 
Das lat. limes scheint gleich timen aus limus, obliquus, transversus ab 
zustammen und sinnliches querlegen einer Stange oder eines balkens anzu 
zeigen. Dabei kann aber wieder die Vorstellung trans angeschlagen werden. 
In 0Q09 darf die aspiration nicht hindern oqog berg hinzuzuhalten, da die 
jonische form ovgog sowol für das männliche wort mit der bedeutung grenze, 
als das neutrale mit der von berg gilt. Auch gewährt eine inschrift bei Böckh 
2, 1104 (00 aus ov) Sfjog terminus und die slavischen sprachen haben in ihrem 
gora, hora gerade für berg den gutturallaut. Von der sinnlichen bedeutung 
des abschliefsenden hügels oder bergs mag der begrif der grenze entnommen 
sein, wie unser marcha aus dem säumenden wald hervorgieng. 
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II. Zeichen. 
Sieht man von einigen abstracten, aus dem begrif des äufsersten randes 
entnommnen ab, so gehn fast alle namen auf die beschaffenheit des zur be- 
grenzung gewählten Zeichens selbst zurück. 
Diese Zeichen müssen mannigfach gewesen sein. Wo die natürliche 
läge der gegenden wald, berg, hügel, graben, sumpf, bach oder flufs darbot, 
fielen abtheilung und Zeichen zusammen, höchstens bedurfte es einfach her 
vorhebender merkmale. Wurden aber beim innern anbau des landes weitere, 
wenig oder gar nicht mehr von der natur des bodens abhängige Scheidungen 
vorgenommen, so muste auch für die art der bezeichnung zugleich gröfsere 
willkür und festigkeit eintreten. Was dem sinnlichen Zeichen abgieng ersetzte 
die strengere regel. Während der grofse grenzenzug bergen, Wäldern und 
gewässern nachfolgt und gleich der natur selbst gerade linie meidet, behält 
zwar die innere, kleine grenze hügel, bäume und graben zum Zeichen bei, 
pflegt aber schon nach Stange oddr schnür zu messen oder mit dem pflüg 
eine furche zu ziehen. 
Zwischen landschaften und gebieten, wo Völker oder Stämme sich von 
einander abschlossen, gewahren w r ir durchgängig natürlichen grenzlauf; ge 
radlinige scheiden, wie sie nordamericanische landkarten aufweisen, wurden 
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