Full text: Liederkraenze für Jugend und Volk

70 111. Lebensglück u. Beförderungsmittel desselben. 
6. Nimm hin, sprach er, du bist mein Gast; dieß 
ist des Schutzes Pfand, den du von mir zu hoffen hast, 
und gab ihm seine Hand. 
6. Doch plötzlich rief ein Mütterlein den edlen 
Greis hinaus. Er schloß, um unentdcckt zu seyn, den 
Gast in's Gartenhaus. 
7. Drei Stunden harrt er hier voll Gram; ihm 
scheint kein Mondenlicht, bis sein Beschützer wieder 
kam, mit Thränen im Gesicht. 
8. „Den du erschlugst, grausamer Christ!" sprach 
er, „der war mein Sohn. Süß ist die Rache, süßer 
ist bewahrter Treue Lohn." 
9. „Fleuch! vor der Gartenthüre steht mein be 
stes Pferd. Man sucht dich an der See. Fleuch nach 
Toled! Gott schütze deine Flucht!" 
10. Siehst du im Greis den halben Gott? Wer 
wohlthut seinem Feind, war' er ein Heid' und Hot- 
tentott: so ist er Gottes Freund. 
Pfeffer. 
112. -Fleiß und Arbeitsamkeit. 
(62.) 1. Kinder, geht zur Biene hin! Seht 
die kleine Künstlerin, wie sie emsig sich bemüht und 
aus Allem Honig zieht. Unverdrossen duldet sie ihres 
kurzen Lebens Müh', ist geschäftig spät und früh. 
2. Und wir wollten müßig seyn ? Froh will ich 
dem Fleiß mich weihn, arbeitsamer seyn, als sie, ich, 
dem Gott Vernunft verlieh. Meiner Jugend erste Zeit, 
sey in muntrer Thätigkeit Gott und meiner Pflicht 
geweiht. 
8. Nicht zu träger Weichlichkeit gab mein Schöp 
fer mir die Zeit. Ich empfing aus seiner Hand Leben, 
Kräfte und Verstand. Dieß ermuntre mich zum Fleiß, 
großer Gott! zu deinem Preis, jetzt als Kind und einst 
als Greis. 
Sturm. 
113. Aufmunterung zum Fleiße. 
(63.) 1. Kinder! laßt uns fleißig seyn in der 
frühen Jugend, unsre Aeltern gern erfreu'n durch Ver«
	        
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