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Menschenliebe.
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-Ulf' .
82. Kindliche Gefühle.
(19.) 1. O, wie freu ich mich der Gabe, baß
ich gute Acltern habe, die für mich vom Morgen bis
zum Abend sorgen!
2. Die mich kleiden und ernähren, mich das Böse
meiden lehren, mich in allen Pflichten liebreich unter
richten.
3. O, ich will sie wieder lieben, nie mit Vorsatz
sie betrüben; will mich stets bestreben tugendhaft zu leben!
83. Kindliche Liebe.
Mel.; Herr! deine Allmacht reicht oc.
(Z.) 1. Du hast, o Vater! dein Gebot mir tief
jn's Herz geschrieben: „Den Aeltern sollst du bis zum
Tod gehorchen, und sie lieben." O, dieser theuren, sü
ßen Pflicht vergesse meine Seele nicht!
2, Von meiner ersten Kindheit an erzeigten sie
mir Gutes; mehr, als ich je vergelten kann, erzeigten
sie mir Gutes; und noch sind sie für mich, ihr Kind,
so liebevoll, so treu gesinnt.
3. So lang ich lebe, will ich sie auch wieder
zärtlich lieben; gern ihnen folgen und sie nie erzür
nen, nie betrüben! Erwachsen einst, wie jetzt schon
klein, will ich der Aeltern Freude seyn!
84, Geschwisterliche.
(75) 1. Schwester - (Bruder -) Liebe dauert lange,
überlebet manche Stund', und kein Zweifel macht sie
bange, immer bleibt ihr Muth gesund.
2. Auch in unglücksschwangern Jahren bleibt der
Schwester (dem Bruder) treues Blut, kein Gedränge
von Gefahren bringet sie (ihn) zum Wankclmuth.
3. Wenn das Lebensflammchen sinket, schreckt sie
<ihn) doch kein Grab und Tod, in der Abschiedsthrane
blinket hoffnungsreiches Abendcoth.
4. Und wie Nebel stürzt zurücke, was den Sinn
gefangen halt, und dem treuen Schwester- (Bruder-)
Blicke öffnet sich die ew'ge Welt,
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