Die Güte Gottes.
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10. Kein Sperling fallt, Herr! ohne deinen Wil
len; sollt ich mein Herz nicht mit dem Troste stillen,
daß deine Hand mein Leben hält?
Geliert.
47. Die Güte Gottes.
Eigene Melodie, dlr. ZZ des reform. Gesangbuchs.''
1. Wie groß ist des Allmacht'gcn Güte! Ist
der ein Mensch, den sie nicht rührt; der mit verhärte
tem Gemüthe den Dank erstickt, der ihm gebührt?
Nein, seine Liebe zu ermessen, sey ewig meine größte
Pflicht. Der Herr hat mein noch nie vergessen; ver
giß mein Herz auch seiner nicht.
2. Wer hat mich wunderbar bereitet? Der Gott,
der meiner nicht bedarf. Wer hat mit Langmut!) mich
geleitet? Er, dessen Rath ich oft verwarf. Wer stärkt
den Frieden im Gewissen? Wer giebt ^ dem Geiste
neue Kraft? Wer läßt mich so viel Glück genießen?
Jst's nicht sein Arm, der alles schafft?
3. Schau, o mein Geist, in jenes Leben, zu wel
chem du erschaffen bist; wo du, mit Herrlichkeit um
geben, Gott ewig sehn wirst, wie er ist. Du hast ein
Recht zu diesen Freuden; durch Gottes Güte sind sie
dein. Sieh, darum mußte Christus leiden, damit du
konntest selig seyn!
4. Und diesen Gott sollt' ich nicht ehren? und
seine Güte nicht verstehn? Er sollte rufen, ich nicht
hören? den Weg, den er mir zeigt, nicht gehn?
Sein Will' ist mir in's Herz geschrieben; sein Wort
bestärkt ihn ewiglich: Gott soll ich über alles lieben,
und meinen Nächsten gleich als mich.
5. Dieß ist mein Dank, dieß ist sein Wille. Ich
soll vollkommen seyn, wie er. So lang ich dieß Ge
bot erfülle, stell ich sein Bildniß in mir her. Lebt
seine Lieb' in meiner Seele: so treibt sie mich zu jeder
Pflicht. Und ob ich schon aus Schwachheit fehle,
herrscht doch in mir die Sünde nicht.
6. O Gott, laß deine Güt' und Liebe mir im
merdar vor Augen seyn! Sie stärk' in mir die guten
Triebe, mein ganzes Leben dir zu weihn. Sie tröste