Full text: Liederkraenze für Jugend und Volk

Zeitenwechsel. 25 
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2. Und des Himmels goldne Sterne spiegeln 
ihre Flimmer auf krystallner Flur, stumm und todt in 
Thalern und auf Hügeln sind die Liederkehlen der Natur. 
3. Meine Blumen — ach! die Tansendschönen, 
und die Rosen — reizen nun nicht mehr. Bei^ der 
Winde traurig-hohlem Stöhnen sind die Eibengange 
menschenleer! 
4. Doch Geduld! Wenn laue Weste wehen, 
und die Erde neue Senne trinkt, werden meine Blu 
men auferstehen, von der Allmacht ihrem Grab ent- 
winkt. 
6. Und ich selber, eine Blume, werde froh am 
Ufer jenes Baches stehn, der jetzt starret, und die Wol 
kenheerde und den Himmel in ihm hangen sehn. 
6. Jede Welle, die vorüber fliehet, lehre mich 
den weisen Brauch der Zeit; denn die Blume dieses 
Lebens blühet hier nur einmal — reift.der Ewigkeit! 
Eng elsch all. 
44. Zeitenwechsel. 
Einer. 
(148.) 1. Zeiten schwinden, Jahre kreisen, und 
so wechseln Wieg' und Grab; Menschen werden, blühn 
und greisen, treten auf und treten ab. Flüchtig sind 
des Bluts Gefühle, wenn es durch die Adern irrt: 
glücklich! wer noch fern vom Ziele seines Lebens weise 
wird! 
Alle. 
Glücklich! wer noch fern vom Ziele seines Lebens 
weise wird. 
Einer. 
2. Rüstig schwinget ihre Flügel die uns zuge- 
meßne Zeit, und mit tief verhängtem Zügel fliehet die 
Gelegenheit, vielen Menschen bis zur Asche unerkannt 
ein fremder Gast: wohl dem Weisen, der die Rasche 
muthig bei der Stirne saßt! 
Alle. 
Wohl dem Weisen, der die Rasche muthig bei der 
Stirne faßt!
	        

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