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II. Gott in der Natur.
Hain! Balsam athmen die Weste und im schattigen
Neste, girren brütende Vogelern.
2. Ueber grünliche Kiesel rollt der Quelle Gene-
scl purpurblinkenden Schaum; und die Nachtigall
flötet, und vom Abend gerathet wiegt sich spiegelnd der
Blüthenbaum.
3. Kommt, Gespielen! und springet, denn die
Nachtigall singet und sie ladet zum Tanz. O ge
schwinder! geschwinder! Rund herum, wie die Kin
der, laßt uns schlingen den fröhlichen Kranz.
4. Alles hüpfet vor Freude, dort das Reh kn
der Haide, hier das Lämmchen im Thal; Vögel hier
im Gebüsche; dort im Teiche die Fische, tausend Mük-
ken im Sonnenstrahl.
Woß.
29.
(92.) 1. Wonne schwebet, lächelt überall!
schwebt am leichtbegrünten Hügel, lächelt aus der
Fluthen Spiegel. Wonne schwebet, lächelt überall!
2. Liebe waltet, wirket überall! In des Haines
kühlem Raume, in dem weißen Blüthenbaume. Liebe
waltet, wirket überall!
3. Unschuld wallet unsichtbar, doch nah! Wallt
auf hohem Buchcnwipfel, weilt im Nestchen unterm
Gipfel. Unschuld wallet unsichtbar, doch nah!
'4. Freude tönet, jauchzend fern und nab. 'Auf
dem dicht beblümten Rasen Hüpfen Kindlein, Lämmer
grasen; Freude tönet, jauchzet fern und nah!
5. Auf! und windet Kranze, Mägdelein! Unschuld,
Wonn' und Liebe walten! Seht die Blümlcin sich
entfalten! Auf! und windet Kranze, Mägdelein!
6. Hüpfend, schwinget -euch im Maientanz!
Horch! der Kuckuck, fern am Weiher, ruft den Som
mer! Frühlingsfeicr währt, ach! währet wie der
Blüthenkranz.
Mönter.