Full text: Liederkraenze für Jugend und Volk

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II. Gott in der Natur. 
würde schon den Grund des Dinges finden, wovon, 
wie groß, wie rund, wie schön es sey. 
6. Da sah ich staunend Gottes Sonne sinken, 
weit hin am goldnen Rand der weiten See; und wie 
der hoch entzückt sie röthlich blinken, mit frühem Strahl 
an ferner Bcrgesböh. 
6. Da dacht' ich dann an Gottes große Gnade, 
der diese schöne, milde Sonne schuf; und diese jubel- 
volle Myriade, die überall entwimmelt seinem Ruf. 
7. Mit Kindesandacht betete mein Lallen; mir 
gab es meine fromme Mutter ein: „O, guter Gott! 
o, laß mich vor dir wallen, mich weise, gut und dir 
gehorsam seyn!" 
8. So fleht'ich dann für Vater, Mutter, Schwe 
stern, für unsern Nachbar, für die ganze Stadt, für 
unsern Fürsten und den Greis, der gestern, gebeugt 
und schwach, um eine Gabe bat. 
9. Sie schwanden hin, die unschuldsvollen Jahre 
und all' mein Glück und meine Ruh entwich; nur die 
Erinn'rung blieb. — O Gott! bewahre nur. diesen 
Trost mir ewig, ewiglich! 
Zweite Abtheilung. 
Gott in der Natur. 
Uro. 9 — 53. 
9. An die Natur. 
(77.) 1. Süße, heilige Natur! Laß-mich gehn 
auf deiner Spur, leite mich an deiner Hand, wie ein 
Kind am Gängelband., 
2. Wenn ich dann ermüdet bin, sink' ich dir am 
Busen hin, athme süße Himmelslust, hangend an der 
Mutter Brust.
	        
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