Full text: Liederkraenze für Jugend und Volk

I 
Rückerinnerung an die Kindheit. 5 
Chor. 
Das Sternlein ist uns wohl bekannt, es heißet: 
Mutterpflege. 
4. Zm stillen Glanz des Sternleins schwebt ein 
sanftes, leises Säuseln; es macht des Säuglings Antlitz 
hell, er lächelt gleich dem Silberquell, den leise Lüft 
chen kräuseln. Ach! ohne dieses Säuseln schweigt 
sein Lallen; seiner Wang' entfleucht, der junge Glanz 
der Rosen. 
Chor. 
Das Säuseln ist uns wohl bekannt, es heißet: 
Mutterkvsen. 
6. Am stillen Pfad der Kindheit tönt ein Laut 
voll Kraft und Milde. So füllt des Lenzes sanf 
tes Wehn mit Laub und Blumen Thal und Höhn, 
mit Aehren die Gefilde. — Ach! ohne diesen milden 
Laut erstirbt, von dunkler Nacht umgrau't, der Kind 
heit Blüth' und Aehre! 
Chor. 
Wir kennen wohl den süßen Laut, er heißet: 
Mutterlehre. 
Krum macher. 
8. Rückerinnerung an die Kindheit. 
(45.) 1. Es waren Zeiten einst! ich hieß der 
Kleine, mein ganzer Leib war eine Elle hoch; mein 
Herz gedenkt der Zeiten und ich weine und drum ge 
denk' sch ihrer immer npd>. 
2. Liebkosend drückt' ich meiner Mutter Wangen 
und tummelte des lieben Vaters Knie, und kannte 
Mißmuth, Harm und Grillenfangen nicht mehr, als 
Griechisch, Geld und Poesie. 
3. Da schien mir unsre Welt von engen Grenzen, 
doch schien sie frömmer meinem holden Wahn; da sah 
ich proben goldne Nagel glänzen, und wünschte Tau- 
benflügcl, sie zu fahn. 
4. Da sah ich dicht am Berg den Mond ver 
schwinden und dachte: war ich droben und dabei, ich
	        
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