Bei dem Tode einer Mitschülerin. 119
er war fleißig, gut und rein. Nun ist er, wo Freude
wohnt, und sein Gutes wird belohnt.
Chor.
Er ist dort, wo Freude wohnt, und sein Gutes
wird belohnt.
Einzelne Stimmen.
8. Wenig waren seine Jahre, kurz nur seine Le
benszeit. Brüder, denkt bei seiner Bahre auch an eure
Sterblichkeit. Bleibet alle gut und rein, dann dürft
ihr den Tod nicht scheun.
Chor.
Bleiben wir nur gut und rein, dürfen wir den
Tod nicht scheun.
Einzelne Stimmen.
4. Und nun laßt uns nicht verzagen, Gott läßt
ihn uns wieder sehn, wenn wir nach durchlebten Ta
gen dort in höh're Schulen gehn. O! da wird nicht
mehr geweint um den abgeschiednen Freund.
Chor.
Brüder! dort wird nicht geweint um den abge
schiednen Freund.
178. Bei dem Tode einer Mitschülerin.
1. Sie schlaft den stillen Todesschlaf: ach, sollten
wir nicht klagen? — Sie schläft und wird zur Gra
besruh von uns hinweg getragen.
2. Die wir geliebt, die'uns geliebt, so oft mit
uns sich freute, ach, die beweinen wir so früh; ihr
winkt die Gruft schon heute.
3. Der Blume gleich, im schönen Lenz war auch
ihr Leben Freude; jetzt liegt die schöne Blgme da, ver
welkt im Todtenkleide.
4. Ihr Auge lächelt nicht mehr au die liebenden
Gespielen; das kalte Herz kann nun nicht mehr der
Freundschaft Wonne fühlen.
5. Ach, wie viel Liebes hätten wir der Lieben
noch zu sagen! Wie hätte sie noch manches Herz
erfreut in spätern Tagen!