Full text: Liederkraenze für Jugend und Volk

Das Grab. 
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174. Das Grab. 
(99.) 1. Das Grab ist tief und stille und schau 
derhaft sein Rand; es deckt mit finstrer Hülle ein un 
bekanntes Land. 
2. Das Lied der Nachtigallen tönt nicht in sei 
nen Schoos. Der Freundschaft Rosen fallen nur auf 
des Hügels Moos. 
3. Verlaßne Theure ringen auf ihm die Hände 
wund, der Waisen Klagen dringen nicht in der Tiefe 
Grund. 
, 4. Doch sonst an keinem Orte wohnt die ersehnte 
Ruh; nur durch die dunkle Pforte geht man der Hei- 
math zu. 
6. Das arme Herz hienieden, von manchem 
Sturm bewegt, erlangt den wahren Frieden erst, wann 
cs nicht mehr schlagt. 
' v. SaliK. 
176. Grabgesang. 
Mel.; Begrabt den Leib in seine rc. 
(115.) 1. Grabt mein verwesliches Gebein, o 
ihr noch Streblichen! nur ein; es bleibt, es bleibt im 
Grabe nicht: denn Jesus kommt und halt Gericht! 
2. Du wirst mein aufgelöst Gebein, o du Ver 
wesung! weit verstreun; allein gezahlt ist, wie mein 
Haar, mein Staub. Gott weckt mich wunderbar. 
3. Gott ist barmherzig und verstößt im Tode 
nicht die er erlöst, die nicht, für deren Missethat der 
Mittler sich geheiligt hat. 
4. Bei euch hat Trübsal mich gedrückt, nun hat 
mich Gottes Ruh erguickt ; ich trug des Heilands sanf 
tes Loch, entschlief im Tod und leb' doch noch. 
5. Ihm blieb ich treu bis an mein Grab; nun 
wischt er meine Thränen ab. Was sind die Leiden 
jener Zeit, Gott, gegen deine Herrlichkeit! 
6. Nun lasset mich in meiner Ruh, und geht 
nach euern Hütten zu! Schafft, daß ihr selig werdet! 
Ringt, bis,ihr euch auch der Erd' entschwingt! 
Klopfte». 
-x. ■
	        
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