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die Brühe und leckt ihn ab) Au, heiss,
aber gut, sehr gut. Würste hat sie ge-
kocht. (Es entdeckt die Würste) Da hän-
gen die Würste ! (Zählt) Eins, zwei...
zehn Würste. Zehn Jahre ! So alt bin ich
heute geworden. Das hat sich die Gross-
mutter für mich ausgedacht. (Es steigt
auf den Schemel und will eine Wurst her-
unterholen, im selben Augenblick
schnarcht der Wolf laut, es lässt er-
schrocken die Wurst los) Grossmutter!!
Sie liegt im Bett und schläft. (Kichert)
Sie schnarcht. Und wie ! So hat sie noch
nie geschnarcht. Jetzt bläst sie auch
noch. (ROTKÄPPCHEN versucht das Schnar-
chen und Blasen nachzumachen. Es pumpt
sich voll Luft und schnarcht und bläst)
Das ist schwer, dazu braucht man viel
Luft. (Der WOLF wälzt sich und wird wach)
Was sagt sie?
WOLF: (noch im Halbschlaf) Geh, geh weg,
Stein, der auf meinem Magen liegt. Wog,
weg, du musst weg. Hühnchen, das ist ein
Fressen für mich! Das brennt wie Feuer
in meinem Bauch. (Er stöhnt) Mein Lebtag
fress ich kein so altes Huhn mehr.
KIND: Was ist denn los? Grossmutter!!
WOLF Wer ist denn da?
KIND: Ich bin es.
WOLF: Wer ist ich?
KIND: Rotkäppchen.
WOLF: Ach du bist es. Komm doch näher,
Kind, dass ich dich sehen kann.
KIND: (geht ängstlich zum Bett) Grossmut-
ter, was hast du denn? So hast du doch
noch nie gesprochen.
WOLF: Wieso? Was habe ich denn zu dir ge-
sagt? Komm näher, Kind, dass ich dich
sehen, kann, habe ich gesagt.