Full text: Rotkäppchen

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ich hier mit meinen beiden Tatzen und 
rolle ihn dort die Wiese hinab. Dann 
fällt er in den Bach und soll sehen, wie 
er da wieder heraus kommt. 
KIND: Das ist gut, Wolf, ein guter Gedanke, 
ich lasse den Korb bei dir stehen, dann 
geht das Pflücken schneller. Pass gut 
auf ! 
WOLF: Du sollst sehen, wie ich aufpasse! 
Geh nur ein Stückchen weiter weg, siehst 
du, dort hinten meine ich, dort hinter 
der grossen Tanne, da wachsen Gänseblu- 
men, da siehst du fast kein Gras mehr 
vor Gänseblumen. Ich bleibe hier sitzen 
und warte , bis du wiederkommst. Kein Vo- 
gel soll an deinem Kuchen picken. Ich 
wedele mit meinem Schwanz alle Fliegen 
weg, wenn sich eine untestehen sollte, 
sich auf den Kuchen zu setzen. 
KIND: Du bist ein guter Wolf, lass dich 
mal im Fell krabbeln. (WOLF dehnt sich 
wohlig) 
WOLF: Ach, das gefällt mir, das tut gut. 
Rotkäppchen, du bist das erste KInd, 
das mich streichelt. 
KIND: Ach, du guter Wolf, warte, bis ich 





wiederkomme , dann streichle ich dich 
noch mal. Leb wohl, ich bin gleich wieder 

da. (Ab) 
WOLF Beeile, dich nicht, ich habe Zeit! 
Sehr viel Zeit. - So ein einfältiges 
Dingelchen. Das hat noch nie etwas vom 
bösen Wolf gehört, Aber das Streicheln 
war doch schön, es hatte so liebe warme 
Händchen . Ganz zart hat es sich angefühlt. 
Und wie gut es gerochen hat, das Kind. 
Das Wasser läuft mir im Mund zusammen, 
wenn ich daran denke, dass mir so ein 
Braten ln den Weg gelaufen ist. Denn ge-
	        

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