Full text: Rotkäppchen

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WOLF: Da fehlt eine. Da ist ein weisser 

Fleck, da guckt das Mehl heraus. 


KIND: Meinst du, dass man das sieht? 
WOLF: Natürlich, ich habe es gleich gesehn. 
KIND: Grossmutter hat aber schlechte Augen, 
sie trägt eine Brille. 
Wolf: Na, vielleicht hast du dann Glück. 
Hat die Rosine sehr gut geschmeckt? 
KIND: (erschrocken) Woher weisst da, dass 
 ich eine Rosine gegessen habe? 
WOLF: Das habe ich dir an der Nase angese- 


hen. Ich sehe alles. 
KIND: Du darfst mich aber nicht verraten. 
WOLF: Wenn du mir auch eine gibst, dann 
erfährt kein Mensch etwas davon. 
KIND: (pickt eine Rosine aus dem Kuchen) Da, 
Wolf, hast du eine. Eine ganz dicke habe 
ich dir herausgepickt. 
WOLF: Köstlich, köstlich schmeckt die Rosi- 
ne . Zeig mal den Wein her. 
KIND: Mutter sagt, dass sei ein ganz al- 
ter, kräftiger. 
WOLF: (betrachtet die Flasche ) Oh, das ist 
ein guter Wein, (betrachtet rieche ich schon 
am Korken. 
KIND: Gib ihn her. 
WOLF: Nur keine .Angst, du bekommst Ihn 
gleich wieder, Lass mich nur noch ein 
bisschen daran riechen. (Holt tief Atem) 
Hm, gut. Hm, ganz herrlich. 
KIND: So, jetzt gib ihn her, jetzt hast du 
genug gerochen. Ich muss jetzt gehen. 
Die Grossmatter hat Würste gekocht und 
wartet auf mich. 
WOLF: (schmunzelnd) Würste, hm, Würste 
auch noch. Sag mal, Rotkäppchen, wo 
wohnt denn deine Grossmutter? 
KIND: Nicht mehr weit, nur noch eine gute 
Viertelstunde weiter im Wald, unter den
	        

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