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KIND: Dann ist es sehr gut, dass du das
Kleid verschenkt hast. (Mit einem
plötzlichen Entschluss) Jetzt muss ich
Blumen pflücken. Für das Kleid. Ich ge-
he auf die Wiese. Ich bin gleich wieder
da .
MUTTER: Im Garten gibt es so viele Blumen,
Da brauchst du garnicht so weit zu lau-
fen. Such hier.
JÄGER: Schau, dort hinten wachsen die
schönsten Primeln.
KIND: (sucht) Oh, was für ein dicker
Busch. Gelb gefällt mir sehr gut. (Hält
sich die Blumen ans Leibchen) Und hier
etwas Blaues. (Es sucht noch mehr Blu-
men, dabei entdeckt es den Kuchen auf
den Tisch) Mutter, guck mal, was auf
dem Tisch steht. Ein Geburtstagskuchen! !
Und der Zucker oben drauf. Darf ich mal
lecken, nur mit dem Finger, so ein
bisschen?
MUTTER: Nein, den gibts jetzt noch nicht,
wenn deine Mlich warm ist, bekommst du
ein Stück.
KIND: Aber da ist ja schon ein Stück her-
ausgeschnitten.
MUTTER: Ja, das hat der Jäger gegessen,
der hatte Hunger.
JÄGER: (schaut sie an) Ja, Hunger.
KIND: Ich habe auch Hunger,
MUTTER: Bu darfst ihn auch essen. Der Ku-
chen ist ja für dich. Aber schau dich
doch einmal im Garten um, ich glaube,
da ist noch mehr für dich.
KIND: Noch mehr? Wo denn? (Es sucht, da-
bei stösst es an einem herabhängenden
Strumpf) Was ist denn das, Mutter? Ein
Strumpf? Mutter, das ist ein Strumpf,
ein weisser Strumpf. Zöpfe sind drin
gestrickt, Zöpfe bis ans Knie. Die