Full text: Hänsel und Gretel

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ich's übers Herz bringen, meine Kinder 
im Wald allein zu lassen. Die wilden 
Tiere würden bald kommen und sie zerreis- 
sen. Aber die Mutter hat so auf ihn ein- 
geredet, bis er nachgab, und sagte, mach 
was du willst, Frau, aber die armen Kin- 
der dauern mich doch. Die Gretel 
schluchzte die ganze Nacht in ihr Kissen, 
und ich habe zu ihr gesagt: still, Gre- 
tel, fürchte dich nicht, ich will uns 
schon helfen. Aber wie soll ich ihr 
jetzt helfen? 
STIMME DER MUTTER: Hänsel, Hänsel, wo 
bleibst du denn, wir wollen in den 
Wald ! Hänsel ! 
HÄNSEL: Hört ihr, jetzt ruft sie schon. 
Jetzt wollen sie mit uns fortgehen. Aber 
ich fürchte mich selbst in den Wald zu. 
gehen, wenn sie uns allein lassen, ich 
hab solche Angst, was sollen wir denn 
machen, dass wir doch den richtigen Weg 
aus dem finsteren Wald finden. Kinder, 
Kinder, Kinder, ihr müsst uns helfen, 
wisst ihr denn auch nichts, helft uns 
doch, so sagt doch, wie wir wieder aus 
dem Wald heimfinden. Was? Was meint ihr? 
Steine? Kieselsteine? Was soll ich denn 
mit Kieselsteinen? Mitnehmen in den 
Wald? Und dann? Ausstreuen? Ausstreuen? 
Wo? Auf dem Weg? Und dann? Nach den 
Steinen zurückgehen? O, das ist aber 
ein guter Einfall. Da wäre ich nie al- 
lein darauf gekommen. O Kinder, wenn 
ich euch nicht hätte ! I Kieselsteine, 
Kieselsteine, Kieselsteine, wo sind 
denn Kieselsteine? Da ist schon einer, 
da noch einer, da, da, da, o ein ganzer 
Haufen, Sie glänzen wie lauter Batzen 
von Gold und Silber, so blank sind sie, 
da kann ich den Weg nicht verlieren.
	        

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