- 43 -
es sind so viele Tränen hineingefallen.
Hänsel, mein Hänsel, sie will dich fres-
sen. Du, die Hexe gibt mir nichts mehr
zu essen, die Lebkuchen am Häuschen kann
man nicht mehr abbrechen, sie hat sie
verzaubert. Die sitzen fest an der Wand
wie Stein. Mir gibt sie nur Kartoffel-
schalen.
HÄNSEL: 0 Gretel, das macht doch nichts,
du musst mir doch immer das Essen brin-
gen, dann geb' ich dir immer etwas ab,
die Alte sieht doch nichts. Ich werde
dann nicht so fett, und sie hat keine
Lust mich zu braten,
GRETEL: Hänsel, die Hexe bringt dir noch
etwas besonderes zu essen, zum Fettma-
chen. Sie hat es in einer grossen Kupfer-
pfanne gebraten und allerlei Zaubersprü-
che dazu gebrummelt, und ein schwarzer
Kater sass auf ihrer Schulter, der hat
einen Riesenbuckel gemacht, und seine
Augen haben böse und grün gefunkelt, und
mit seinem Schwanz hat er Zeichen in die
Luft gemalt. 0, es war so unheimlich und
so schaurig in der düsteren Küche, und
immer hat die Alte dazu gekichert. Du
glaubst nicht, was sie mich plagt. Hänsel,
sei mal ganz still, ich glaube sie kommt.
Ich lauf’ schnell weg, ich soll Holz in
die Küche tragen.
HÄNSEL: Pass mal auf, was ich jetzt mache.
(GRETEL geht zum Haus und trifft in der
Tür auf die Hexe)
HEXE: Na, du faules Ding, was hockst du
denn so lange bei dem Burschen, hol'
Holz, dass das Heuer nicht ausgeht,
stell' den Topf auf und koch' eine Suppe,
wo mich die Fettaugen so schillernd an—
blicken, dass einem das Herz im Leibe