Full text: Hänsel und Gretel

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es sind so viele Tränen hineingefallen. 
Hänsel, mein Hänsel, sie will dich fres- 
sen. Du, die Hexe gibt mir nichts mehr 
zu essen, die Lebkuchen am Häuschen kann 
man nicht mehr abbrechen, sie hat sie 
verzaubert. Die sitzen fest an der Wand 
wie Stein. Mir gibt sie nur Kartoffel- 
schalen. 
HÄNSEL: 0 Gretel, das macht doch nichts, 
du musst mir doch immer das Essen brin- 
gen, dann geb' ich dir immer etwas ab, 
die Alte sieht doch nichts. Ich werde 
dann nicht so fett, und sie hat keine 
Lust mich zu braten, 
GRETEL: Hänsel, die Hexe bringt dir noch 
etwas besonderes zu essen, zum Fettma- 
chen. Sie hat es in einer grossen Kupfer- 
pfanne gebraten und allerlei Zaubersprü- 
che dazu gebrummelt, und ein schwarzer 
Kater sass auf ihrer Schulter, der hat 
einen Riesenbuckel gemacht, und seine 
Augen haben böse und grün gefunkelt, und 
mit seinem Schwanz hat er Zeichen in die 
Luft gemalt. 0, es war so unheimlich und 
so schaurig in der düsteren Küche, und 
immer hat die Alte dazu gekichert. Du 
glaubst nicht, was sie mich plagt. Hänsel, 
sei mal ganz still, ich glaube sie kommt. 
Ich lauf’ schnell weg, ich soll Holz in 
die Küche tragen. 
HÄNSEL: Pass mal auf, was ich jetzt mache. 
(GRETEL geht zum Haus und trifft in der 
Tür auf die Hexe) 
HEXE: Na, du faules Ding, was hockst du 
denn so lange bei dem Burschen, hol' 
Holz, dass das Heuer nicht ausgeht, 
stell' den Topf auf und koch' eine Suppe, 
wo mich die Fettaugen so schillernd an— 
blicken, dass einem das Herz im Leibe
	        

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