Full text: Hänsel und Gretel

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aber das ist nicht schlimm, das sieht 
lustig aus und geht bald wieder weg. 
GRETEL: Wenn wir noch länger hier in die- 
sem finsteren Wald herumirren hab' ich 
den ganzen Kopf voll Hörner. (Sie schnup- 
pert wieder) Hänsel, hinter uns kommt 
der Geruch her, lass uns weiterauchen. 
(Sie drehen sich um und sehen das Hexen- 
häuschen) 
HÄNSEL: Gretel, guck doch mal, was das ist. 
GRETEL: Sowas hab' ich mein Lebtag nicht 
gesehen. Alles Lebkuchen. (Sie gehen 
auf Zehenspitzen zum Häuschen) Hänsel, 
leck doch mal dran. 
HÄNSEL: Hm, alles Zucker, 
GRETEL: Mandelherzen. 
HÄNSEL: Schokoladenkringel, Brezeln. 
GRETEL: Die Fenster ganz aus Zucker. (Sie 
lecken erst vorsichtig, dann bricht 
HÄNSEL ein Stück ab. GRETEL zitternd) 
Hänsel, das darfst du doch nicht. 
HÄNSEL: Hast ja selbst ein Stück Zucker 
in der Hand. 
GRETEL: Ja, das ist aus Versehen passiert. 
HÄNSEL: Da steht eine Leiter, Gretel, halt 
doch mal unten, ich will aufs Dach, ich 
will sehen, wie die Schindeln schmecken. 
GRETEL: Ich hab‘ Angst, wenn uns jemand 
erwischt. 
HÄNSEL: Es ist ganz still, da wohnt doch 
niemand. (Sie horchen. Eine Katze 
schreit langgezogen miau. Die Kinder 
klammern sich aneinander) 
GRETEL: 0, jetzt bin ich aber erschrocken, 
Hänsel, da ist doch jemand. 
HÄNSEL: Ist denn die Katze ein Jemand? 
GRETEL: Aber da ist doch jemand, der ihr 
Milch gibt. 
HÄNSEL: Ooch, die frisst doch hier von dem
	        

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