- 32 -
aber das ist nicht schlimm, das sieht
lustig aus und geht bald wieder weg.
GRETEL: Wenn wir noch länger hier in die-
sem finsteren Wald herumirren hab' ich
den ganzen Kopf voll Hörner. (Sie schnup-
pert wieder) Hänsel, hinter uns kommt
der Geruch her, lass uns weiterauchen.
(Sie drehen sich um und sehen das Hexen-
häuschen)
HÄNSEL: Gretel, guck doch mal, was das ist.
GRETEL: Sowas hab' ich mein Lebtag nicht
gesehen. Alles Lebkuchen. (Sie gehen
auf Zehenspitzen zum Häuschen) Hänsel,
leck doch mal dran.
HÄNSEL: Hm, alles Zucker,
GRETEL: Mandelherzen.
HÄNSEL: Schokoladenkringel, Brezeln.
GRETEL: Die Fenster ganz aus Zucker. (Sie
lecken erst vorsichtig, dann bricht
HÄNSEL ein Stück ab. GRETEL zitternd)
Hänsel, das darfst du doch nicht.
HÄNSEL: Hast ja selbst ein Stück Zucker
in der Hand.
GRETEL: Ja, das ist aus Versehen passiert.
HÄNSEL: Da steht eine Leiter, Gretel, halt
doch mal unten, ich will aufs Dach, ich
will sehen, wie die Schindeln schmecken.
GRETEL: Ich hab‘ Angst, wenn uns jemand
erwischt.
HÄNSEL: Es ist ganz still, da wohnt doch
niemand. (Sie horchen. Eine Katze
schreit langgezogen miau. Die Kinder
klammern sich aneinander)
GRETEL: 0, jetzt bin ich aber erschrocken,
Hänsel, da ist doch jemand.
HÄNSEL: Ist denn die Katze ein Jemand?
GRETEL: Aber da ist doch jemand, der ihr
Milch gibt.
HÄNSEL: Ooch, die frisst doch hier von dem