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bleibt ihr denn, wir wollen in den Wald
gehen.
GRETEL: Ja, Mutter, wir kommen schon.
HÄNSEL: Also Kopf hoch, Gretel, halt dich
fest an mich, keine Angst, wenn uns
jetzt die Eltern in den Wald nehmen, wir
verlassen uns nicht und die Steinchen
und die Kinder und der liebe Gott wer-
den uns helfen. (Laufen ab)
ERSTER AKT
Später Nachmittag. Rechts das Haus der
Eltern, eine Bank vor dem Haus, ein ein-
gezäuntes Gärtchen, eine Wäscheleine ist
vom Haus zum Gartenzaun gespannt. Der
VATER hackt Holz.
VATER: Eins, zwei, drei, ach mir bricht
/das Herz entzwei,
Eins, zwei, drei, vier, was fehlen mei-
/ne Kinder mir.
(Er setzt sich auf einen Holzblock) Tag
und Nacht plagen mich die Vorwürfe, dass
wir die Kinder fortgeschafft haben. Ich
werde meines Lebens nicht mehr froh.
Aber eine Stimme in meinem Herzen sagt
mir manchmal, dass die Kinder noch le-
ben. Vielleicht finden sie freundliche
Menschen, die sie zur Arbeit nehmen, wo
sie es gut haben, wo sie besser zu es-
sen haben als bei uns,
MUTTER: (Auftritt) Mann, Mann, was sitzt
du und sinnierst schon wieder.
VATER: Schweig bloss, sonst lauf ich dir
davon.
MUTTER: Mann, hör endlich auf mit dem Ge-
jammere. Wo hast du die Angel?