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Mai/Juni 1779
Juni 1779
Sept./Oktober 1779
Jean Frangois Lagisse
28. 8. 1779-1. 1786
1774/1775
28. 8. 1779
1779/80
Januar 1786
1809
Andre-Robert Andrea de Nerciat,
Chevalier
2. 1780 - 6. 1782
12. 12. 1775
18. 12. 1775
1776
1779
1780
vierwöchige Zuchthausstrafe, die er auch verbüßt;
Bedienter beim General-Lieutenant und geh. Staatsminister von Schlieffen;
wurde „auf Unterschied“ ertappt;
Flucht, später nach Holland als Soldat;
Rückkehr nach Kassel, wobei er einen weiteren Deserteur und zwei andere „von
guter Größe“ mitbrachte;
gegen den Willen Schminckes und Strieders als Skribent/Registrator bei der
Bibliothek angestellt;
auf der Regierung endgültige Verpflichtung;
Literatur:
105-1814/1187; 112;
geboren 31. 5.1741 in Kassel als Sohn des Bürgers von Genf, Hof-Kaplan, ersten
Pfarrers der französischen Kirchen von Kassel, Inspektor der französischen
Kirchen des Hessenlandes Isaac Lagisse und seiner Gattin Susanne geborene
Landre; gestorben 2. 1. 1809 in Kassel;
als „Reise = Commissarius“ bei dem Kasseler Lotto angestellt;
„expectanz cum spe succedendi auf des Registrators Lapra Stelle“; zweiter
Sekretär an der Bibliothek;
auch auf Lapras Stelle beim Commerden = Collegium als Sekretär und Regi
strator;
von der Bibliothek dispensiert;
Notar seiner Majestät des Königs Jeröme (?);
Literatur:
21/249; 105-1809/51; 112;
geboren 17. 4. 1739 in Dijon/Frankreich als Sohn des Advokaten und Parla
mentsschatzmeisters Andrea de Nerciat und seiner Gattin Bernhardine geborene
de Marlot; gestorben Anfang Januar 1800 in Neapel;
nach der Schulbildung Reisen in Italien und Deutschland zum Erlernen der
Sprachen;
im dänischen Militärdienst bis zum Hauptmann der Infanterie; Rückkehr nach
Frankreich;
Eintritt dort in die Haustruppen des Königs, in die Kompanie der Gardegen
darmen;
Beurlaubung im Range eines Oberstleutnants mit Pension aus Sparsamkeits
gründen ;
er lernt in Paris Luchet und seine Gattin kennen, „in deren Salon sich eine
zahlreiche Gesellschaft frivoler und leichtsinniger junger Leute zusammenfand,
die, bekannt unter dem Namen der ,Mystificateurs‘, in weitestem Sinne der freien
Liebe huldigten“;
läßt er ein selbstverfaßtes Schauspiel: „Dorimon oder der Marquis von Clair-
ville“ in Paris aufführen, das aber durchfiel;
erneut auf Reisen in die Schweiz und Deutschland;
nach Brüssel, Namur und Löwen, Freundschaft mit dem Prinzen von Ligne;
erneut auf Reisen, zum Teil wahrscheinlich als Geheimagent für Frankreich;
übersandte er Luchet eine von ihm verfaßte und komponierte komische Oper:
„Konstanze oder die glückliche Verwegenheit“, und dieser lud Nerciat daraufhin
nach Kassel ein;
Anfang Februar nach Kassel, nach einem Vortrag in der Gesellschaft der
Altertümer, in dem er dem Landgrafen sehr schmeichelte, ernannte dieser Nerciat
zum Rat und Unterbibliothekar; Aufführung der oben genannten Oper in
Kassel;
Nerciat wurde von Luchet in die „Revolution“ auf der Kasseler Bibliothek
(vergl. Strieder) hineingezogen, nach einem Angriff versuchte er sich zu
verteidigen, die Folge war eine Verstimmung mit Luchet;