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gen ab 1969 im Zusammenhang mit der Gründung der Gesamthochschule Kassel
führten zu einer Besserung der Situation im Erwerbungsbereich. Besonders
schwierig gestaltete sich mit Beginn des 8. Jahrzehnts die Personalsituation. Eine
- allerdings folgenlose - Untersuchung durch das Organisationsamt der Stadt
Kassel 1971 wies nach, daß zur Bewältigung der laufenden Bibliotheksarbeit der
Personalstand um insgesamt sieben Stellen angehoben werden müsse.
Zusammengefaßt und gleichartig organisiert wurden die Verwaltung, die
Erwerbungsabteilung, die Katalogabteilung und die Benutzungsabteilung. Die
Sonderabteilungen der Landesbibliothek Kassel blieben erhalten.
Kernstück der Vereinigung mußte die Zusammenlegung der Kataloge
sein. Für die Ordnung des alphabetischen Kataloges wurde eine neue Instruktion
nach dem modernen Prinzip der „mechanischen Wortfolge“ entworfen. Grund
katalog wurde der Katalog der Landesbibliothek. Durch Vergleich des alphabeti
schen Kapsel-Kataloges der Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel mit diesem
alphabetischen Katalog wurden zunächst die Dubletten festgestellt und entbehrli
che Mehrfachexemplare ausgeschieden. Durch ihren Verkauf wurden die hierfür
tätigen Mitarbeiter im Werkvertrag bezahlt. Mit dem Erlös wurden ebenso
Verfilmung und Umkopierung des alphabetischen Kataloges der Murhardschen
Bibliothek auf das internationale Bibliotheksformat finanziert. Durch Mitarbei
ter, meist im Werkvertrag, wurden die so erhaltenen Katalogkarten anschließend
in den alphabetischen Grundkatalog eingelegt. Die Umstellung war 1965 im
wesentlichen beendet. Die Notwendigkeit, nach Erweiterung des Bibliotheken
systems Anfang 1976 den alphabetischen Katalog an 10 Standorten zur Verfügung
zu haben, führte zu einem Abbruch und zum Führen eines Anschlußkataloges,
des sogenannten Neuen Alphabetischen Kataloges. Mit Beginn der EDV-
Katalogisierung für Bücher mit Erscheinungsjahr 1980 besteht später die Mög
lichkeit, beide Zettelkataloge wieder zu vereinigen und durch Mikroficheverfil
mung als ein Alphabet der Benutzung an allen heutigen Standorten zur Verfügung
zu stellen.
Die Realkataloge beider Bibliotheken wurden abgebrochen. Für die
Erwerbungen ab 1958 wurde ein neuer Sachkatalog der gesamten Bestände nach
dem „modernen System der Staatsbibliothek Bremen“ 11 , begonnen. Für die
Erwerbungen ab 1969 wurde eine Sacherschließung nach der Methode Eppelshei-
mer eingeführt 12 .
Der Schlagwortkatalog wurde zunächst fortgeführt, wobei das Göttinger
Regelwerk mit Verwendung des engen Schlagwortes jetzt zur Arbeitsrichtlinie
erhoben wurde. Seit 1976 ist der standortfreie Sachkatalog ein Schlagwortkatalog
nach dem ähnlichen Regelwerk der neugegründeten Universitätsbibliotheken
Bayerns. Es ist geplant, nach und nach den alten Schlagwortkatalog bis 1969
einzubringen. Der Sachkatalog nach der Methode Eppelsheimer wurde mit Ende
1975 abgebrochen, da die Einführung von einheitlichen Aufstellungssystematiken
für Freihandbestände in der Mehrzahl der Bibliotheken des Bibliothekensystems
gleichzeitig mit der Erstellung der Standortkataloge einen groben systematischen
Katalog anbietet.
Die vereinigten Lesesäle beider Bibliotheken wurden 1959 eröffnet, die
Öffnungszeiten der Lesesäle und der Ausleihe auf 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18.45
Uhr festgesetzt. Aus Mangel an Personal mußte die Ausleihzeit 1974 stark
reduziert werden auf die Zeit 10 bis 13 Uhr und montags wie freitags von 16 bis
18.45 Uhr, dienstags bis donnerstags 15 bis 16 Uhr. Durch die Umwandlung der
günstiger gelegenen Magazine mit den vielgefragten neueren Bucherwerbungen in
Freihandmagazine mit Benutzerdirektzugriff war es ab 1977 möglich, die
Mehrzahl der benötigten Literatur von 10 bis 18 Uhr durchgehend auszuleihen.
Die vielgefragten Zeitschriften sind seit dieser Umstellung sofort einsehbar,
können jedoch wegen der großen Nachfrage im Normalfall nicht ausgeliehen
werden.
Bei dem Auf und Ab in der Zuweisung der Erwerbungsmittel ab 1957, bei