Full text: 400 Jahre Landesbibliothek

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Der Lesesaal im Haus Ständeplatz 8 (Stän 
dehaus) ab 19. März 1949 
Aufnahme: E. Brauns 
Am 2. 8. 1948 wurde in der Neuen Galerie provisorisch eine Ausleihe 
eingerichtet und damit die Landesbibliothek Kassel nach langen Jahren wieder 
dem allgemeinen Publikumsverkehr geöffnet. Die eingetretenen Terminverschie 
bungen hatten die positive Auswirkung, daß etwa 40% der in den Jahren von 
1941 bis dahin erworbenen Bände in einem provisorischen alphabetischen 
Katalog nachgewiesen waren. 
Die übrigen Bestände waren zum Teil fachlich grob vorgeordnet. In einem 
gewissen Umfang war auch dieser Buchbestand durch längeres Suchen benutzbar. 
Die Nutzung des Hassiaca-Buchbestandes war über den alten grobsystematischen 
Standortkatalog bedingt möglich. 
Die Unterbringung in der Neuen Galerie wurde von Anfang an als ein 
Provisorium bis zum Wiederbezug des alten Bibliotheksgebäudes „Museum 
Fridericianum“ angesehen. 
Dem Landeshauptmann ist es zu danken, daß er im Rahmen der 
Wiederherstellung seines Verwaltungsgebäudes, Haus Ständeplatz 8, der Biblio 
thek Räume für einen Lesesaal, eine Ausleihe, Magazin für die Erwerbungen der 
letzten Jahre und nach und nach die erforderlichen Verwaltungsräume zur 
Verfügung stellte. 
Am 9. 12. 1948 wurde im Haus Ständeplatz 8 die Ausleihe eröffnet; in 
einer kleinen Feier am 19. 3. 1949 wurde ein Lesesaal der Öffentlichkeit 
übergeben. Am 1. Dezember 1949 konnte sogar die Handschriftenabteilung aus 
Marburg hierher zurückgeholt werden. 
Bereits 1942 hatte der Landeshauptmann das von ihm getragene Landes 
amt für Kulturgeschichte der Technik der Oberaufsicht des Direktors der 
Landesbibliothek Kassel unterstellt. Die Bibliothek von rd. 8000 Bänden wurde 
jetzt unter Auflösung des Amtes endgültig der Landesbibliothek zugewiesen. 
Damit wurde ein Bestand in die Bibliothek überführt, der bis dahin weniger 
gepflegt worden war, nämlich die Technikliteratur. Die Bibliotheken der 
Gewerbehalle Kassel und des Fachwissenschaftlers F. M. Feldhaus bilden den 
Kern dieses Buchbesitzes. 
Als Nachfolger gewann Dr. Hopf 1947 den ihm seit Jahren bereits 
bekannten, in Kassel geborenen Bibliotheksrat Dr. Wolf von Both. Nach dessen 
Einarbeitung wurde Dr. Hopf zum 31. 3. 1949 im 73. Lebensjahr endgültig in 
den Ruhestand versetzt. Die Bibliothek, die er seit 1920 geleitet hatte, in der er 
seit 1912 tätig gewesen war, deren Vernichtung er 1941 erleben mußte, hat es im
	        

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