Full text: 400 Jahre Landesbibliothek

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Das ausgebrannte Bibliotheksgebäude einnahm. Im Treppenhaus wurden von der Luftschutzwache drei, im Magazinsaal 
„Museum^Fridericianum nach dem 9. Sep- f(j n f Brandbomben abgelöscht. Das gelang aber nicht bei einer Bombe, die auf 
dem Umgang des Magazinsaales in den Büchern stecken geblieben war. Als der 
Hausmeister zum Dachgeschoß hinaufging, gewahrte er, daß dieses nach dem 
Südostflügel hin bereits in hellen Flammen stand. Das Dach war aufgerissen, 
wahrscheinlich durch Einschlag einer Sprengbombe. Sofort erkannte der Haus 
meister, daß die Luftschutzwache allein des Brandes nicht mehr Herr werden 
konnte. Er begab sich also in den öffentlichen Luftschutzkeller und forderte alle 
männlichen Personen auf, die Schläuche und Hydranten zu holen, um beim 
Löschen zu helfen. In diesem Augenblick fielen schwere Bomben, die zunächst 
alle Anwesenden wieder in den Keller zurücktrieben. Als es darauf wieder ruhiger 
wurde, ging der Hausmeister auf den Friedrichsplatz und stellte nunmehr fest, 
daß die Bibliothek an allen Ecken brannte. Da er telefonisch die Feuerwehr nicht 
mehr alamieren konnte, lief er zu dem einige Minuten entfernten zuständigen 
Polizeirevier 3, um einen Löschzug anzufordern. Dieser traf auch bald ein und 
nahm sich zunächst des durch die untere Karlsstraße von der Bibliothek 
getrennten, ebenfalls von Bomben getroffenen Roten Palais an, da in diesem der 
Brand wesentlich weiter fortgeschritten war. Erst ein zweiter Löschzug eilte der 
Bibliothek zur Hilfe, in der mittlerweile der Brand vom Dachgeschoß auf den 
großen Magazinsaal übergegriffen hatte. Die Seitenflügel waren beim Eintreffen 
des zweiten Löschzuges noch vom Feuer verschont geblieben. Im Südostflügel 
wurde die wertvolle Wilhelmshöher Schloßbibliothek, im benachbarten Zwehre- 
Blick in den ausgebrannten Lesesaal ner Turm die Handschriften- und die Grimm-Sammlung aufbewahrt.
	        
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