Full text: 400 Jahre Landesbibliothek

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1833. 
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satz- und Tagesfragen diskutiert werden konnte. Da die „Kasseler Allgemeine 
Zeitung“ ein offizielles Blatt war, kam sie nicht in Frage. So gründete er 
zusammen mit Harmier das Wochenblatt „Der Verfassungsfreund“. Es erschien 
am 2. 3. 1831 erstmals. Bernhard! konnte weder Herausgabe noch Redaktion 
wahrnehmen, da er Beamter und - sinnig genug - offizieller Zensor war. Seine 
Beiträge jedoch - meist mit „2“ bzw. „12“ signiert - prägten das Blatt. Ideal war 
immer: konstitutionelle Monarchie verbunden mit bürgerlicher Freiheit, also ein 
Zustand, der in burschenschaftlicher Ideologie so etwas wie germanisches 
Volkskönigstum, wie Volksfreiheit in geordneten staatlichen Bahnen sein sollte. 
Jedes revolutionäre Umsturzdenken lag ihm ferne, den Ständen gestand er 
durchaus repräsentative Funktionen zu. Selbstverständlich ist Streben nach 
nationaler Einheit unter preußischer Führung. 
Die Reaktion des Bundes, voran Österreichs - sprich Metternichs - auf 
die freiheitlichen Regungen in den deutschen Staaten blieb nicht aus. Verzweifelt 
Bernhardis Ruf - er war zu der Zeit provisorischer Redakteur des „Verfassungs 
freundes“ - am 4. April 1832 an die Bundesversammlung: Und Ihr wollt uns 
abermals den freien Verkehr der freien Rede verkümmern f Und weiter: .. .gegen 
die Mißgriffe der Fürsten und ihrer Diener, so wie gegen die Vorurtheile und 
gegen die Leidenschaften der Völker unablässig zu kämpfen, das ist die Pflicht 
eines jeden guten Bürgers.. .und dazu ist uns die Freiheit der Presse unentbehrlich. 
(S. 230.) Es nützte nichts; das im Grunde harmlose „Hambacher Fest“ 
(27. 3. 1832), die Zusammenkunft süddeutscher Radikalliberaler nebst einiger 
polnischer Freiheitskämpfer wurde zum Vorwand genommen, auch in den 
deutschen Kleinstaaten gegen die noch nicht einmal richtig installierten bürgerli 
chen Freiheiten vorzugehen. Dem erzreaktionären hessischen Minister Hassen 
pflug war die Verfassung als „Werk der Revolution“ ein Dorn im Auge. Die 
Zensur wurde wieder verschärft, und besonders der „Verfassungsfreund“ hatte 
unter ihr zu leiden. So zog sich Bernhard! im Sommer 1833 ganz aus der Mitarbeit 
Produkt eines der zahlreichen Eingriffe der 
Zensurbehörde
	        

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