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WILHELM SÜSS heiratete am E Oktober 1874 und übernahm mitseinem Schwager Arold
Mühle und Landwirtschaft gcmein.scliaftlich. Da e.s zu Unstimmigkeiten kam, teilten sie.
Arold erhielt die Mühle mit 16 Morgen Land und Wiese. Wilhelm Süß Scheune nebst
Stallungen und den übrigen Landbesitz, etwa 57 Morgen. Das Wohnhaus mußte er sich
selbst bauen. So entstand der Bauernhof Mühlenweg, den Fritz Süß 1919 in der Erbteilung
erhielt.
Arold kaufte bei Spangenberg noch eine zweite Mühle. Da er aber Alkoholiker war, ver
lor er beide im Konkurs. Sein Sohn starb kinderlos. Arold hat mit seinem Schwager Wil
helm Süß einen jahrelangen Prozeß um 1000 Thaler geführt, die ihm in der Erbteilung
versprochen sein sollten. Wilhelm Süß verlor, wie behauptet durch Betrug. Arold brachte
der Prozeß und das Geld keinen Segen. Mathilde Arold, die Schwester von Wilhelm Süß,
versprach es ihrem Bruder wieder gut zu machen, die andere Schwester Elise Süß. lieh
den Betrag und zahlte nach Pfändung auch die Prozeßkosten. Alle Schulden wurden auf
den Grundbesitz von Wilhelm Süß eingetragen. Mathilde Arold erbte von einem alten
Herrn, den sie als Witwe in Kassel gepflegt hatte, dessen Vermögen 7000,— Mark, nebst
Wäsche, Möbel, Kleidung und anderes mehr; letztere Gegenstände wurden geteilt, der
Rest für 500,— Mark versteigert. Erben waren die Geschwister Wilhelm und Elise Süß,
und zwei Enkel der ältesten Schwester Martha Hellwig, geh. Süß, Elise und Emil Hellwig.
So war das Unrecht wieder gut gemacht.-
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