haben, aber durch Betrug, so wurde behauptet. Friedrich Arold
hat aber der Prozeß und das Geld keinen Segen gebracht.
Mathilde Arold, die Schwester von Wilhelm Süß, versprach ihrem
Bruder Wiedergutmachung. Die andere Schwester, Elise Süß, lieh
den Betrag und zahlte nach Pfändung auch die Prozeßkosten.
Alle Schulden waren auf den Grundbesitz von Wilhelm Süß einge
tragen worden.
Mathilde Arold erbte von einem alten Herren, den sie als Witwe
in Cassel gepflegt hatte, dessen Vermögen, 7*9oo,- Mark, sowie
Wäsche, Möbel, Kleidung und anderes mehr. Letztere Gegenstände
wurden geteilt und der Rest für 5oo,- Mark versteigert.
Erben waren: Die Geschwister Wilhelm und Elise Süß, und zwei
Enkel der ältesten Schwester Martha Hellwig, geb. Süß; Elise
und Emil Hellwig.
So soll Unrecht wieder gut gemacht worden sein.
Friedrich Arold verstarb am 06. Januar 1889 in Sandershausen,
im Haus Nr. 6"i
Seine Ehefrau Mathilde, geb. Süß verstarb,als Witwe, ^9o2 in
Cassel.
Im Jahre 1880 wurde die Mühle in Sandershausen von dem Müller
Wilhelm Steinhoff, für den Betrag von 3-600 Thaler, vom refor
mierten Waisenhaus Cassel-Unterneustadt, käulich erworben. Der
relativ niedrige Kaufpreis kann wohl auf den Konkurs des vor
hergehenden Mühlenbesitzers, Friedrich Arold, zurückgeführt
werden.
Wilhelm Steinhoff wurde am o'i. Dezember 1848 in Dittmarshausen
bei Göttingen geboren.
In der Zeit, etwa um 1874 bis 1878 (nachweisbar von Oktober
1873 bis August "1877) war Wilhelm Steinhoff Pächter der Mühle
in Hombressen, und danach, für eine kurze Zeit, etwa *1879 bis
^880 (nachweisbar August ^880) Pächter der Mühle in Ochshau
sen.
Bei dem Kauf der Mühle, in 1880, wurden die Mahlsteine noch
von einem oberschächtigen- und einem unterschächtigen Mühlrad
angetrieben, später nur noch von einem oberschächtigen.
Die Anzahl der, während dieser Zeit in der Mühle und auf den
dazugehörigen Ländereien beschäftigten Personen, konnte nicht
ermittelt werden. Bekannt ist nur, daß ein Sohn von Wilhelm
Steinhoff, der am 17. August 1877 in Hombressen geboren wurde,
und der am 27. September ^9o9 in Sandershausen,in der Mühle
verstarb, als Mahlbursche beschäftigt war. Weitere Angaben über
Mahlburschen, Knechte und Mägde fehlen.
Vom Jahre 1893 an bis zum Jahre ? (keine Unterlagen mehr vor
handen) war Wilhelm Steinhoff in den Gemeindeausschuß der Ge
meinde Sandershausen berufen.
Im Spätherbst des Jahres 19^8 geriet Wilhelm Steinhoff, beim
Holz schneiden, in die Kreissäge. An den sich bei diesem Unfall
zugezogenen Verletzungen, verstarb Wilhelm Steinhoff am
17* November 1918
Nachdem Hermann Steinhoff aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt
war, übernahm er die elterliche Mühle um den Mühlenbetrieb
weiterzuführen.
Hermann Steinhoff wurde am 21. Februar 1884 in Sandershausen,
in der Mühle geboren.
Um leistungsfähiger zu werden, wurde die Mühle auf den Stand
einer "Zweieinhalb-Tonnen-Mühle" modernisiert. Auch der Ein
bau von einem Elevator -ein Aufzug der schwere Lasten nach oben
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