Full text: Geschichte II (3)

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durch die "Freiwillige Feuerwehr", ihre Verpflichtung gegen 
standslos geworden war. 
Um die finanzielle Beratung und Betreuung ihrer Mitglieder in 
Sandershausen bemühte sich, die 1894-/95 gegründete "Spar- und 
Darlehnskasse Sandershausen". Ein eigener Kassenraum war aber 
noch nicht vorhanden. Die Geschäfte wurden vom Rendanten in 
einem Raum seiner Wohnung abgewickelt. 
Am ol. August 1925 wurde in der Generalversammlung der "Spar 
und Darlehnskasse Sandershausen" die Anregung gegeben, eine 
Dreschmaschine anzuschaffen. Nach längerer Aussprache wurde 
sich geeinigt, zu diesem Zweck, eine "Dreschgenossenschaft" 
zu gründen. Diese "Dreschgenossenschaft" wurde schon am o7« 
August 1923 gegründet. Bei der Gründung hatte die Genossen 
schaft 227 Mitglieder. Der Geschäftsanteil eines Mitgliedes 
(Genossen) war auf 2 Millionen Mark festgesetzt worden, der 
am 24-, September 1923 wegen der Inflation schon auf 2o Milli 
onen anzuheben, vorgeschlagen wurde. Nachdem die Inflation 
vorüber war, wird am o5. Juli 1924 die Anschaffung einer neu 
en Dreschmaschine beschlossen und der Geschäftsanteil auf 
25 Rentenmark festgesetzt. Für die Unterbringung der Dresch 
maschine wurde auf dem Sportplatzgelände, zwischen der Nieste 
und dem Spielfeld, ein Dreschschuppen gebaut. Hier wurde auch 
in den Sommermonaten das angefahrene Gedreite gedroschen. In 
der Sitzung am 11. Juli 1925 wurde beschlossen, daß für die 
Benutzung des Dreschschuppens für Festlichkeiten der Vereine 
oder Verbände 6 Reichsmark zu zahlen sind. Der Dreschschup 
pen wurde im Krieg zerstört. 
Über die Vereine und Verbände in Sandershausen hätte ausführ 
licher und weitergehend berichtet werden können. Es soll aber 
hier das bisher geschriebene genügen. 
In der Lieth wurden vielfach auch Sommerfeste der Schulklassen 
und auch von Vereinen und Verbänden gefeiert. 
Bei den Sommerfesten der Schulklassen war natürlich für die 
Schülerinnen und Schüler der unterrichtsfreie Schultag das 
Schönste. 
In Erinnerung sind auch noch die gelungenen Sommerfeste des 
Ortsvereines der SPD, bei denen es nach Anbruch der Dunkelheit 
mit einem Lampionszug nach Hause ging. 
Während der Zeit, in der sich die Arbeitslosigkeit ständig 
rapid vergrößerte, war die Lieth auch Austragungsort unge 
wöhnlicher Wettkämfe, wie z.B. dem "Pellkartoffel-Wettessen" 
geworden. 
Um in das triste Arbeitslosendasein etwas Abwechselung zu brin 
gen wurde in der Zeit um 1933/32 die Idee von einem 
"Pellkartoffel-Wettessen" 
in die Tat umgesetzt. Die Kartoffeln, etwas Fett und auch Salz 
gurken waren von den Geschäftsleuten gespendet worden. Vom 
Treffpunkt "Invalidenbank" ging der Abmarsch in Richtung Lieth 
Auf einem Handwagen wurde ein Weck-Einkochapparat, die Kartoff- 
len, das Fett und die Salzgurken mitgenommen. In der Lieth an 
gekommen, dämpften schon nach kurzer Zeit die Kartoffeln. Der 
Koch war August Helbing. Vier Mann kämften um den Sieg. Alle 
anderen schauten zu. Um den Kartoffel-Sieg kämpften: 
Velmete , August , genannt "Palme" 
Mackenroth , Gustel 
Wenzel , Andreas 
Mackenroth , Georg , genannt "Jack" 
Mit einer Salzgurke und Duckefett mußten die Pellkartoffeln
	        

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