Full text: Geschichte II (3)

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Ganz anders wurde es aber in der Nacht vom 2o./2l. o7* 1965 
Nach einem heftigen Gewitter mit wolkenhruchartigem Regen 
im Raume Uschlag, wurde in Sandershausen "Hochwasseralarm" 
gegeben. Schon kurz nach dem Alarm erreichte die Flutwelle 
Sandershausen. In sekundenschnelle waren die Nieste und die 
an der Nieste liegenden Straßen zu reißenden Bächen gewor 
den. Braun gefärbte Wassermassen schossen in etwa 1 m Höhe 
durch die Friedrich-Ebert- und Wilhelmine-Pötter-Straße. 
Die Fahrbahn der beiden Niestebrücken an diesen Straßen war 
auch überflutet. Fast sämtliche Keller der an der Nieste 
liegenden Wohnhäuser waren mit Wasser voll gelaufen. Die 
gesamten Wiesenflächen an der Heiligenröder Straße, die 
Straße selbst und der Sportplatz waren zu einem großen See 
geworden. Ähnlich war es mit den Wiesen- und Gartenflächen 
an der Fuldastraße. Noch in der Nacht, nachdem der Wasser 
stand gesunken war, wurde mit dem Auspumpen bezw. Ausschö 
pfen der Kellerräume begonnen. Die Männer der Freiwilligen 
Feuerwehr und viele betroffene Hauseigentümer mit Familien 
angehörigen waren für Stunden im Dauereinsatz. 
Das ganze Ausmaß der entstandenen Schäden konnte aber erst 
am Morgen des 21. o7. gesehen werden. Auf dem Grundstück 
der Familie Löber, an der Hannoverschen Straße, wurde an 
dem an der Nieste gebauten Wohnhaus, durch die Wucht der 
Wassermassen, eine Hausecke in größerem Umfang abgerissen. 
Um einer Einsturzgefahr vorzubeugen, waren Stützungen mit 
Stempeln notwendig. Ein weiteres auf dem Grundstück stehen 
des kleineres Nebengebäude wurde wie ein Kartenhaus fortge 
spült. Wie durch ein Wunder kamen keine Menschen zu Schäden. 
Die Teer-Straßendecke der Friedrich-Ebert-Straße war voll 
kommen aufgerissen und große wie auch kleinere Stücke des 
Teer-Straßenbelages lagen wild durcheinander und überein 
ander herum. Es war das Bild einer traurigen Verwüstung, 
das sich dem Auge bot. 
Durch dieses Hochwasser war allein für die Gemeinde ein 
Schaden von ca. l^o.ooo,- DM entstanden. Die Schäden der 
betroffenen Bürger dürften aber insgesamt einen weitaus 
höheren Betrag erfordert haben. 
Hochwasser wird es auch in Zukunft immer wieder einmal ge 
ben. Es kann nur gewünscht und gehofft werden, daß sich ein 
Hochwasser solchen Ausmaßes nicht wiederholt. 
Im Jahre H67 wird Sandershausen erstmals urkundlich erwähnt. 
Somit wird das Jahr 1967 für die Gemeinde zu einem besonde 
ren Jahr. Diese Öoo-Jahre geschriebene Geschichte des Dorfes 
Sandershausen sollte, dem Anlaß entsnrechend, gefeiert wer 
den. 
Schon im Jahre ^966 wurde von der Kulturgemeinschaft und der 
Schule Sandershausen -im Einvernehmen mit den Gemeindegre 
mien- mit den ersten Planungen für diese 8oo-Jahrfeier be 
gonnen. Bei weiteren Gesprächen erklärten sich die in der 
Kulturgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereine und Verbän 
de, die Betriebe und Gemeindegremien und die Schule bereit, 
an der Ausgestaltung des Festes mitzuwirken. Geplant wurde, 
eine Festwoche zu gestalten, die jedem ßürger etwas bot und 
die auch die Gäste ansprechen konnte. Höhepunkt der Fest 
woche sollte der Festzug werden, dessen kultur-historischer 
Teil von den Schülern/Schülerinnen der Schule gestaltet wur 
de. Nach diesem abgesteckten Rahmen konnte schon gesagt wer 
den: "Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus I"
	        
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