Full text: Geschichte I (2)

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dem Gefechte beiwohnenden Offiziers scheint hervorzugehen, 
daß der Prinz den weiteren Rückzug nach Münden fortgesetzt 
haben würde, wenn überhaupt die resp. Bewegungen dazu im 
Angesicht des Feindes ohne ungeheuere Verluste hätten aus 
geführt werden können. 
In wiener Absicht war von Ysenburg noch mit seinen Unter 
gebenen in Berathung begriffen, als man den Feind schon zum 
Angriffe sich anschicken sah. Unter dem Feuer seiner Ge 
schütze war Broglio gegen 5 Uhr nachmittags mit seinen 
beiden Treffen vorgerückt und hatte mit einem Theile seines 
rechten Flügels (Waldner u. Diesbach nebst 4 Geschützen) 
den vor dem linken Flügel Ysenburg's gelegenen Wald be 
setzt . 
Das Feuer dieser Geschütze, welches namentlich sich gegen 
die hessische Cavalerie richtete, wurde von den Regiments 
geschützen Ysenburg's unter dem Oberstlieutenant Huth 
möglichst kräftig erwiedert; gleichzeitig entspann sich aber 
auch ein heftiges Feuergefecht zwischen den hannoverschen 
Jägern usw. und Jenem Theile des feindlichen rechten Flügels, 
wobei Broglio den linken Flügel Ysenburg's zu umgehen 
hoffte, um dann denselben den Abhang hinab in den Fluß zu 
werfen. Die Tapferkeit der Jäger und des Freywald'sehen Ba 
taillons vereitelte indeß diese Absicht und wurde hierbei 
durch die 2 Escadron Prüschenk trefflich unterstützt, wel 
che, um einer allgemeinen Vorwärtsbewegung der hessischen 
Infanterie gleichsam Bahn zu brechen, dann aber auch um dem 
bedrängten linken Flügel Luft zu machen und sich und die In 
fanterie nicht mehr thatlos dem feindlichen Geschützfeuer 
ausgesetzt zu sehen, hervorbrachen, 2 Escadronen Grenadiere 
zu Pferd warfen und einen Theil der feindlichen Infanterie 
zum Weichen brachten. Dieser Erfolg dem bedeutent stärkeren 
Feind gegenüber konnte Jedoch nicht von langer Dauer sein, 
denn, nachdem Broglio die Bataillone Diesbach und Ro- 
yal-Bauie're mit den ihnen zur Seite stehenden Bataillonen 
Waldner und Royal-Deux-Ponts zwei Colonnen durch ein resp. 
Vorschieben hatte bilden lassen, so gewannen die Cavalerie 
Escadronen Royal-Allemand, Nassau und Würtemberg Raum 
genug um über die Linie ihrer Infanterie hinaus zu choquiren. 
Soweit die Abschrift des Berichtes vom Gefecht am Sandershäu 
ser Berg, am 23. Juli 1758i von Carl Rouard, der dann aber 
weiter den Gefechtsverlauf in allen Einzelheiten fortsetzt. 
Auf eine Abschrift der Einzelheiten im weiteren Gefechtsver 
lauf soll hier verzichtet werden. Die weitere Abschrift soll 
erst wieder mit dem Schlußbericht des Gefechtes beginnen. 
" Die Bataillone Gundlach und Wurmb standen Jetzt schon 
im Rücken der hessischen Grenadiere und hätten hier, taktisch 
geordnet und mit mehr Zuversicht auf sich selbst, vortreff 
liche Dienste leisten können; allein statt dessen feuerte ein 
größerer Theil derselben ohne Unterschied auf Alles, was sich 
vor ihnen oder zur Seite befand; während ein anderer Theil, 
statt vorwärts zu gehen und die Grenadiere zu unterstützen, 
rechts nach dem Abhange hin ausbrach und hier ebenso unnütz 
wurde.
	        

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