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dem Gefechte beiwohnenden Offiziers scheint hervorzugehen,
daß der Prinz den weiteren Rückzug nach Münden fortgesetzt
haben würde, wenn überhaupt die resp. Bewegungen dazu im
Angesicht des Feindes ohne ungeheuere Verluste hätten aus
geführt werden können.
In wiener Absicht war von Ysenburg noch mit seinen Unter
gebenen in Berathung begriffen, als man den Feind schon zum
Angriffe sich anschicken sah. Unter dem Feuer seiner Ge
schütze war Broglio gegen 5 Uhr nachmittags mit seinen
beiden Treffen vorgerückt und hatte mit einem Theile seines
rechten Flügels (Waldner u. Diesbach nebst 4 Geschützen)
den vor dem linken Flügel Ysenburg's gelegenen Wald be
setzt .
Das Feuer dieser Geschütze, welches namentlich sich gegen
die hessische Cavalerie richtete, wurde von den Regiments
geschützen Ysenburg's unter dem Oberstlieutenant Huth
möglichst kräftig erwiedert; gleichzeitig entspann sich aber
auch ein heftiges Feuergefecht zwischen den hannoverschen
Jägern usw. und Jenem Theile des feindlichen rechten Flügels,
wobei Broglio den linken Flügel Ysenburg's zu umgehen
hoffte, um dann denselben den Abhang hinab in den Fluß zu
werfen. Die Tapferkeit der Jäger und des Freywald'sehen Ba
taillons vereitelte indeß diese Absicht und wurde hierbei
durch die 2 Escadron Prüschenk trefflich unterstützt, wel
che, um einer allgemeinen Vorwärtsbewegung der hessischen
Infanterie gleichsam Bahn zu brechen, dann aber auch um dem
bedrängten linken Flügel Luft zu machen und sich und die In
fanterie nicht mehr thatlos dem feindlichen Geschützfeuer
ausgesetzt zu sehen, hervorbrachen, 2 Escadronen Grenadiere
zu Pferd warfen und einen Theil der feindlichen Infanterie
zum Weichen brachten. Dieser Erfolg dem bedeutent stärkeren
Feind gegenüber konnte Jedoch nicht von langer Dauer sein,
denn, nachdem Broglio die Bataillone Diesbach und Ro-
yal-Bauie're mit den ihnen zur Seite stehenden Bataillonen
Waldner und Royal-Deux-Ponts zwei Colonnen durch ein resp.
Vorschieben hatte bilden lassen, so gewannen die Cavalerie
Escadronen Royal-Allemand, Nassau und Würtemberg Raum
genug um über die Linie ihrer Infanterie hinaus zu choquiren.
Soweit die Abschrift des Berichtes vom Gefecht am Sandershäu
ser Berg, am 23. Juli 1758i von Carl Rouard, der dann aber
weiter den Gefechtsverlauf in allen Einzelheiten fortsetzt.
Auf eine Abschrift der Einzelheiten im weiteren Gefechtsver
lauf soll hier verzichtet werden. Die weitere Abschrift soll
erst wieder mit dem Schlußbericht des Gefechtes beginnen.
" Die Bataillone Gundlach und Wurmb standen Jetzt schon
im Rücken der hessischen Grenadiere und hätten hier, taktisch
geordnet und mit mehr Zuversicht auf sich selbst, vortreff
liche Dienste leisten können; allein statt dessen feuerte ein
größerer Theil derselben ohne Unterschied auf Alles, was sich
vor ihnen oder zur Seite befand; während ein anderer Theil,
statt vorwärts zu gehen und die Grenadiere zu unterstützen,
rechts nach dem Abhange hin ausbrach und hier ebenso unnütz
wurde.