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belastung durch die berufliche Arbeit in der Fabrik und der
dem Menschen helfenden Arbeit im Lazarett in Kauf genommen.
Während des Krieges war in Sandershausen auch die Abteilung
einer Heeresbäckerei stationiert.
Gegen Ende des Krieges wurden, nachdem sämtliche Wasserab-
zugsgräben zugeschüttet waren, die Hellebergwiesen als "Mi
litärflugplatz" genutzt. Durch das Fehlen einer annehmbaren
Start- und Landebahn hatte dieser "Flugplatz" natürlich so
gut wie keine Bedeutung. Um die Zeit des Waffenstillstandes
landete auf den Hellebergwiesen noch einmal ein Militärflug
zeug und wurde später, nach dem Krieg, auch hier demontiert.
Je länger der Krieg dauerte und je größer die Verluste an
Menschen und Material wurden, um so mehr wuchs in der Bevöl
kerung zu Hause, der Widerstand gegen diesen Krieg. Als ei
ne Folge des Widerstandes waren in den Fabriken Sabotageak
te bei der Herstellung von Kriegsmaterial zu verzeichnen.
Aber auch bei einigen Truppenteilen war eine Kriegsverdros
senheit unverkennbar geworden.
Der Waffenstillstand am o9. November 1918 brachte das lang
ersehnte Ende eines über vier Jahre andauernden unerbittli
chen Krieges. Es gab einen geordneten Rückzug der deutschen
Truppenverbände, der von dem Feldmarschall von Hindenburg
vom Schloss Wilhelmshöhe in Kassel aus geleitet wurde. Der
Rückmarsch einiger Truppeneinheiten, aber auch heimkehren-
der Kriegsgefangener ging durch Sandershausen. Schon kurze
Zeit nach Kriegsende waren alle Soldaten und auch die Kriegs
gefangenen, von der Bevölkerung herzlich begrüßt, wieder
daheim.
Der Krieg war, durch die Kapitulation der deutschen Truppen,
mit einer Niederlage beendet worden. Kaiser Wilhelm II.
dankte ab und ging nach Holland ins Exil. Damit gab es auch
kein deutsches Kaiserreich mehr. Deutschland wurde eine
Republik.
Als Folge des Krieges blieb viel Not, Elend und Trauer um
die gefallenen Ehemänner, Söhne, Brüder oder Verlobten üb
rig, die zu mildern ein Anliegen aller Bevölkerungsschich
ten der Mitbürger hätte sein müssen.
Sandershausen trauerte um seine auf den Schlachtfelder des
Krieges als Soldaten gefallene Bürger. Es waren:
Im Jahre 1914-
Liebehenz , Julius
Kiehlborn , Ferdinand
D i e m e r , Heinrich ,
A b h a u , Johannes ,
Bier, Wilhelm ,
Henkel , Johannes ,
Müller, Arthur ,
geboren am 28. 06. 1895
gefallen am 3o. 08. 1914-
geboren am 12. o2. 1885
gefallen am 15. o9. 1914-
geboren am 2o. o5» 1892
gefallen am o4-. 11, 1§14-
geboren am o9. 06. 1892
gefallen am o2. 12. 1914-
geboren am o2. o9. 1885
gefallen am ^4-. 12. 1914-
geboren am 22. o4-. l89o
gefallen am 18. 12. 1914-
geboren in 1891 in Kassel
gefallen am 5o. /, 2. 1914-
8o