Full text: Brief von Adolf Friedrich Hesse an Louis Spohr

und es darin sehr weit gebracht. Er baute mir eine
prächtige Orgel ins Zimmer, so daß es mir dadurch
und durch Berners Anleitung möglich wurde, mich
dieser Richtung ganz hinzugeben. Wie glücklich machte
es ihn, daß ich mir Ihre Freundschaft erworben hatte,
wie oft sprach er den Wunsch aus, Sie zu sehen und Ihnen
mündlich für alles mir erwiesene Gute zu danken.
Ihre Jessonda war seine Lieblingsmusik, und fast nie
hat er sie versäumt. Es hat mich gedrängt, in meinem
grenzenlosen Kummer diese Zeilen an Sie zu richten,
meine Mutter und mein Bruder (welcher hier Geistlicher
ist) sind auch ganz von Schmerz betäubt. Da mein
Vater fast nie krank war, so trifft mich dieser
Verlust um so herber, indem ich mir diesen Fall gar
nicht sobald als möglich denken konnte. Jetzt
kann ich erst die Größe Ihres Schmerzes ermessen,
der Sie nach dem Verluste Ihrer Theuren
erfassen mußte, ein Glück, daß Gott Sie noch eine
so vortreffliche Gattin finden ließ.
Entschuldigen Sie mein theurer Freund, den ich nächst
meinem Vater stets am meisten verehrt habe, daß
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