Full text: Zeitungsausschnitte über sonstige Veröffentlichungen

( 
Nr. 147 Aöend-Ausgave. 
Sonnüöenü 22. Juni 1872. 
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nehmen sämmtliche Post-Anstalten des Jn- 
und Auslandes an, in Berlin die Expedition 
94 Zimmerstraße. 
eitun 
In der Haube- und Spenerschen Zeitungs-Expedition, 94 Mmerstraße. (Redacteur Dr. £. Kayßler in Berlin.) 
Neueste telegraphische Nachrichten. 
Wien, 22. Juni. Hiesige Morgenblätter bringen die Nach 
richt, daß Erzherzog Wilhelm, bisheriger Ober - Kommandant 
der Landwehr, auf sein Ansuchen hin durch den Kaiser von 
dieser Stellung enthoben und Erzherzog Rainer zu seinem 
Nachfolger ernannt wurde. Erzherzog Wilhelm motivirte sein 
Gesuch mit dem Hinweise auf seine Stellung als Chef der 
Artillerie, die seine volle Thätigkeit in Anspruch nehme und 
ihn hindern würde, der jetzt energisch in Angriff genommenen 
Orgamsirung und taktischen Ausbildung der österreichischen 
Landwehr seine ganze Kraft zuzuwenden. 
. Rom, 21. Juni. Der Papst empfing heute mehrere 
rtaüemsche Deputationen. In seiner Ansprache sagte derselbe, 
so wre er Italien vor 24 Jahren gesegnet habe,' so segne er 
es auch heute noch, aber mit Ausnahmen. Die Deputirten- 
rammer hielt heute ihre letzte Sitzung. 
Paris, 21. Juni. Das gesammte Ministerium hatte 
gestern Morgen beim Präsidenten der Republik seine Ent 
lassung eingereicht, um demselben rücksichtlich der Verhand 
lungen mit der Rechten volle Freiheit zu lassen. Die Minister 
haben auf Grund der Erklärungen des Präsidenten der Re 
publik jedoch ihre Demission bereits wieder zurückgezogen, 
intt Ausnahme des Ministers der öffentlichen Arbeiten, de 
M'f n definitiver Entschluß noch nicht bekannt ist. 
, ie Nach recht, daß die Regierung von der Nationalversamm- 
ung jetzt unverzüglich ein Vertrauensvotum verlangen werde, 
durfte alv ungenau zu brüten sein. — Heute Morgen 
fcmb eme neue Unterredung zwrscyc.. und dem Grafen 
Armin statt. ' 
Paris, 22. Juni. Der „Bien public" enthacr offi 
ziösen Artikel, welcher sich energisch dagegen aussprichr, s!^ 
der Versuch gemacht werde, innere Zwistigkeiten hervorzurufen 
^ .sinein Äug»r»»bticke^. wo die dAikatesten ^nterhandlun^r.' 
stattenden und am Vorabend eines Zenavschnilcs, in >o«x chem' 
Fs^ckreich nie vorher dagewesene Anstrengungen mache für 
s^ner öffentlichen Credit. . . , 
London, 22. Juni. „Reuter's Bureau" wcrd aus 
^L^s^ngton vom gestrigen Tage telegraphirt: Dom Verneh 
men ncu j, l,at das Genfer Schiedsgericht die Meinung auv- 
9^'ückt/daß die indirecten Schadenansprüche kein Gegen- 
stgsd seien, welcher zur Gewährung von Geldentschädigungen 
'berechtigen würde. Die Vertreter Amerikas in Genf sollen 
demnach die Anweisung erhalten haben, auf diesen Ansprüchen 
nicht durchaus zu bestehen. , , . 
(Wolff's Tel. Bur.) 
Tages Übersicht. 
Berlin, 22. Juni. 
Seit ctrva einer Woche war in den Zeitungen viel von 
einem Briefe die Rede, den Herzog Friedrich von Au- 
gustenburg an einen Freund in Schleswig-Holstein genchtet 
und in welchem er seine bisherigen Anhänger aufgefordert 
haben sollte, auf alle Selbständigreitsvelleitäten zu verzichten 
und eben so gute Preußen zu werden, wie er selbst einer 
geworden sei. Diese Nacbricht, von der wir wegen ihrer m- 
ueren Unwahrscheinlichkeit keine Notiz genornmen haben, wird 
setzt von den beiden Hofblättern des Herzogs Friedrich, der 
blaupartikillaristischeu „Kieler Zeitung" und den roth-partlku- 
laristischen „Jtzehoer Nachrichten" entschieden in Abrede ge 
stellt. Der Herzog vor: Augustenbiirg scheint also noch Nicht 
daran zu denken, zu Gunsten des inneren Friedens in seiner 
schleswig-holsteinischen Heimath auf sein sogenanntes „Recht" 
zu verzichten. Die Weltgeschichte wird daruni ihren Gang 
wohl nicht äiidern. 
Zur Räumungsfrage wird der „Jndep. beige" aus 
Paris telegraphirt, daß Baron Alfons Rothschild nach einer 
Längeren Unterredung mit Thiers die Herbeischaffung der drei 
Mlliarden übernonnnen und zu diesem Behufe mit den größten 
Londoner und Pariser Bankhäusern Verhandlungen angeknüpft 
habe. Man wird diese Nachricht mit größter Vorsicht ausi 
zunehmen haben. 
Uebrigens gerathen in Frankreich die Verhältnisse mehr 
und mehr in Verwirrung. Herr Thiers hat dem rechten 
Centrum der Nationalversammlung eine unzweideutig republi 
kanische Erklärung abgegeben, welche dessen Hoffnung, den 
<ilten Präsidenten der Republik für eine orleanistische 
Reaction benutzen zu können, wohl einigermaßen ab 
gekühlt haben wird. In Folge davon hat das französische 
Ministerium das Entlassungsgesuch zurückgezogen, das es auf 
die Kunde von den Verhandlungen zwischen Thiers und dem 
rechten Centrum aiigekündigt hatte. Die Hoffnungen der 
Royalisten scheinen überhaupt am Erbleichen. Die letzten 
Neuwahlen haben gezeigt, daß die unmittelbar nach dem 
Kriege stark dominirende royalistische Strömung im Fallen, 
und die nach dem Scheitern des „Volkskrieges" moralisch ge 
schlagene republikanische _ Partei in den größeren Städten 
momentan wieder im Aufschwünge begriffen ist. Gerade dieser 
Letztere Umstand aber läßt an einer ruhigen Weiter- 
eiitwickelung der französischen Verhältnisse ' zweifeln, da 
üi Grunde kein Volk weniger republikanisch ist als das fran 
zösische, und die bonapartistische Gesiiinung des Landvolkes 
st'bst die Katastrophe von Sedan überdauert zu haben scheint. 
Die ungarischen Wahlen fahren fort, eine merkwürdige 
Ämüchterung dieser heißblütigen Station zu zeigen. Die 
Reichstagslinke erhält jetzt für dievürdelose Art, in der sie 
während der letzten Session aus Parteirücksichten die De 
batten zu stören pflegte, ihre Stra. Bis jetzt hat die Deak- 
partei der Linken 20 Sitze abgenonnen. Von den Führern 
der letzteren ist außer Horn, der in Preßburg geschlagen 
tvurde, jetzt auch der bekannte komanschriststeller Moritz 
Jokai dem Deakisten Radocza in der Pester Theresienstadt 
erlegen. Jokai hat sich diese Niedckage so zu Herzen genom 
men, daß er einem oppositioneller Wahlkreise, der ihm ein 
Mandat antrug, sich aus dem öffätlichen Leben zurückziehen 
zu wollen erklärte. Voraussichtlcci ist dieser Entschluß auch 
wohl nur eine vorübergehende Wrkung übler Laune. Im 
Uebrigen ist zu bemerken, daß bis jetzt fast nur Wahlresul 
tate aus den stark mit deutschen Elementen versetzten west 
lichen Wahlbezirken bekannt find, rührend diejenigen aus den 
rein magyarischen östlichen noch aisstehen und voraussichtlich 
eine oppositionellere Färbung tragn werden. An einem all 
gemeinen Wahlerfolge der Deakprrtei ist indeß nicht mehr 
zu zweifeln. 
Die englisch-amerikanisch« Streitfrage trägt heute 
wieder eine friedlichere Physiognonie. Die „delikate" Frage, 
um welche es sich dreht, die Fragc wegen der indirecten Ent 
schädigungsansprüche, soll von den Schiedsgericht vor seiner 
Vertagung in einein für England günstigen Sinne eiitschieden 
worden fein und Amerika sich bei dieser Entscheidung be 
ruhigen wollen. Wenigstens spricht dafür, daß der Präsident 
Grant und der Staatssekretär (Minister des Auswärtigen) 
Fish einen vierzehntägigen Urlaub angetreten haben. 
Der Papst ist inmitten seiner „Gefangenschaft" noch 
immer witzig. Die telegraphisch mitgetheilte Antwort auf eine 
italienische Glückwunschdeputation, daß er Italien nach wie 
MpivlMur.' vw> Rit Ausnahme, gehört zu den treffendsten 
Die spanisch erweisen Kirchenoberhauptes, 
vernünftig und nickt alle so un- 
Während die hauptstädtische republikanische Presse gegen das 
neue fortschrittliche Ministerium, wüthet, erklär m Saragossa, 
einer alten Burg der republikanischen Gesinnung, die „Re- 
publica" offen, das neue Kabinet gegen jede carlistische und 
reaktionäre Gefahr aufrichtig unterstützen zu wollen. Das 
gestürzte conservative Ministerium hat seinen Fall sehr un 
willig ertragen, die entlassenen Minister hielten mit den De- 
putirten ihrer Partei eine Versammlung ab, der auch 
Serrano unmittelbar vor seiner Abreise beiwohnte und 
in der es an heftigen Vorwürfen nicht fehlte. Bei 
dieser Gelegenheit versicherten die Minister gegenüber dem 
Tadel ihrer Parteifreunde, für den beabsichtigten Staats 
streich das Wort des Königs gehabt zu haben, bis derselbe 
plötzlich anderen Sinnes geworden sei. Die von uns kürzlich 
erwähnte Nachricht, daß König Amadeus durch einen Brief 
seines Vaters König Victor Emanuel zur Rückkehr zu ver 
fassungsmäßiger Haltung bewogen worden, scheint durch diese 
Behauptung seiner entlassenen Minister eine Bestätigung zu 
erfahren. 
In Dänemark geht, mitten unter den Freuden der 
Kopenhagener Kunst- und Industrie-Ausstellung, die „bauern- 
freundliche" Bewegung ihren unheimlichen Gang weiter. In 
Horsens (Jütland) hat dieser Tage der auf der linken Seite 
dieser Parteirichtung stehende Abgeordnete Björnback eine 
Parteiversammlung abgehalten, welche sich für ein Zusammen- 
wirken der Bauernfreunde mit der Social - Demokratie ans 
sprach. Der zum Herbst allen drei nordischen Königreichen 
bevorstehende Wahlkampf wird an Erbitterung vermuthlich 
alle seine Vorgänger übertreffen. Für Dänemark speciell 
kommt der Bauernpartei jene Abneigung zu Gute, welche 
sich die feingebildeten aber etwas leichtlebigen Kopenhagener 
in den von ihnen dominirten und nach der landläufigen 
Meinung ausgebeuteten Provinzen zugezogen haben. 
Die „D. R. C." brachte gestern die Mittheilung, „daß die 
Sprache, in welcher Herr Krementz dem preußischen Cultus 
minister geantwortet, eine im höchsten Grade amnaßende ge 
nannt werden könne." Dies ist nach unseren Erkundigungen 
durchaus nicht richtig. Die Sprache des Bischofs ist vielmehr 
sehr vorsichtig. Ueber den Inhalt verlautet freilich, daß der 
selbe trotz scheinbarer Nachgiebigkeit doch wesentlich den 
Standpunkt festhält, welchen der'Bischof in seiner Antwort 
vom 30. März eingenommen hatte. Vermuthlich wird sich 
demnächst das Staatsministerium über die nunmehr einzu 
leitenden Schritte schlüssig zu machen haben. Es steht wohl 
zu hoffen, daß man von weiterem fruchtlosen Correspon- 
diren mit dein Bischof absehen undzur Action schreiten wird. 
In Württemberg scheint sich d;e klerikale Partei, 
vielleicht unter der Gunst der dort jetzt bei Hose dominiren- 
den Richtung, von den bisher gegen das Deutsche Reich 
geübten Rücksichten einancipiren und die milfeen Sitten der 
bayerischen Klerikalen adoptiren zu wollen. In Stuttgart 
wurde kzur 26jährigen Jubelfeier Pius' IX. im katholischen 
Gesellenhause ein Schauspiel „Die Streiter des h. Vater" 
gegeben, das die gröbsten Angriffe gegen das Deutsche Reich 
und die franzosenfreundlichsten Anspielungen enthielt. Die 
klerikale Partei wirft eben jetzt überall die Maske. s 
Robert Prutz ist am 21. d. M, Morgens um 5 Uhr, 
in Stettin einem Gehirnschlage erlegen. Der Verstorbene 
war seit längerer Zeit leidend, und eben im Begriff, zur 
Kur nach Schlangenbad abzureisen. Robert Prutz wurde 
am 30. Mai 1816 in Stettin geboren. Er besuchte das 
jetzige Marienstifts-Gymnasium seiner Vaterstadt und studirte 
dann von 1834 bis 1838 Philologie in Verbindung mit 
Philosophie und Geschichte zu Berlin, Breslau xmb Halle, an 
welchem letzteren Orte er die philosophische Doctorwürde er 
warb. Von einer größeren Reise 1839 wieder nach Halle 
zurückgekehrt, begann er seine literarische Thätigkeit an den 
„Halleschen", dann „Deutschen Jahrbüchern." Die Früchte 
seiner schriftstellerischen Wirksamkeit reihten sich nun in rascher 
Folge an einander. Es erschienen „Der Göttinger Dichter- 
bund" (1841), die leider unvollendet gebliebene „Geschichte 
des deutschen Journalismus" (1845), die „Vorlesungen 
über die Geschichte des deutschen Theaters" (1847) und 
manche andere Schriften dieser Gattung, darunter „Zehn 
Jahre, 1840 —1850. Geschichte der neuesten Zeit." 1851 
begann er mit Wolfsohn das „Deutsche Museum", das er 
seit October 1851 allein redigirte, bis er Anfang 1866 in 
Folge von Kränklichkeit die Redaction dieser inhaltsreichen 
Wochenschrift an den Mitherausgeber Karl Frenzel in Berlin 
überließ. Daneben sprach sich Prutz's hohe dichterische Be 
gabung, seine entschieden ehrenwerthe Gesinnung in seinen 
zahlreichen, weitverbreiteten Gedichten und in seinen drama 
tischen Werken aus, unter welchen letzteren besonders „Moritz 
von Sachsen" und das Lustspiel „Die politische Wochen 
stube" (1845) hervorzuheben sind, in welchem er bekanntlich 
ein Stück Aristophanischer Comödie lieferte. Endlich 
wandte sich der Dichter dem Romane zu, von welcher 
Gattung mehrere Erzeugnisse bald nach einander er 
schienen. Seine bekannten Maßregelungen durch die preußi 
sche Polizei begannen 1840, worauf er sich nach Dresden 
und dann nach Jena wandte, wo er 1843 ausgewiesen 
- - r.-_ .v. -l.-.. r.x — v^*. \Ws.» 
1847 die dramMrgtsche Leitung oe« .yanwurger, _ 
übernommen, doch bald wieder aus dieser Stell.Ztadttheaters 
war, privatisirte er wieder, erst in Hamburg, dann 
den, wo er nach Ausbruch der Februarrevolution sehr be 
suchte Vorlesungen über die neuesten Zeitereignisse hielt. 
Ostern 1849 wurde er vom Minister v.Ladenbera als außer 
ordentlicher Professor der Literaturgeschichte nach Halle be 
rufen. Aus dieser Stellung schied er 1859 freiwillig, nach 
dem er schon ein Jahr vorher wieder in Stettin seinen 
Wohnsitz genommen hatte. In den letzten Jahren seines 
Lebens schlug er sein „wanderndes Katheder" in vielen 
Städten Deutschlands auf und wirkte durch seine Vorlesun 
gen über Literatur- und Zeitgeschichte anregend und belehrend. 
Zuletzt war er im März v. I. hier. 
Essen, 21. Juni. Aus der Zeche „Neu-Essen IV." bei 
Rellinghausen wurde gestern Morgen feurd; in feie Grube 
einfahrende Beamte entdeckt, daß die Bretter von zwei Fahr*- 
bühnen, die eine. c»:. drei, die andere ca. fünf Lachter über 
der ersten Sohle, abgebrochen und durch lose liegende Brüter 
derart ersetzt waren, daß die etwa einfahrenden Personen 
beim Betreten derselben in den Schacht stürzen mußten. 
Durch einen blinden Zufall istz das scheußliche Verbrechen 
entdeckt, ehe es seine Opfer gefordert hat. Die Handlung 
selbst ist eine so abscheuliche, daß sich eben nicht Worte finden, 
um sie treffend zu bezeichnen. Auf die Entdeckung der Thäter 
sind 100 Thaler Belohnung gesetzt. — Gestern sind hier 
zweiBergleute, welche auf der Zeche „Hoffnung", und einer, 
welcher auf der Zeche „GrafBeust" gearbeitet haben, ebenso 
ein Bergmann aus Altenessen, neuerdings wegen Bedrohung 
anderer arbeitender Kameraden gefänglich eingebracht. Sonst 
herrschen Ruhe und Ordnung. Seitens des Comites ist 
verfügt, daß jeder Bergmann an seiner Mütze die Ab 
zeichen „Schlägel und Eisen" zu tragen hat, um so es 
möglichst zu vermeiden, daß Personen, welche keine Berg 
leute sind, eventuellen Falls für solche angesehen werden. Die 
gestern und vorgestern abgehaltenen verschiedenen Versamm- 
lungen der Bergleute sind vorzugsweise von den aufgetretenen 
Rednern benutzt worden, um zur Ruhe und Ordnung, wie 
zur Erhaltung der Einigkeit aufzufordern. — Außer den be 
reits aufgeführten Zechen hat sich nun auch noch die Belege 
schast der Zeche „König Wilhelm" bei Berge-Borbeck dem 
Strike angeschlossen, so daß die Zahl der betheiligten Zechen 
jetzt 43 beträgt. In Ob er hausen feiern zur Zeit 40 Zechen 
mit einer Gesammtbelegschast von 17,000 Bergarbeitern und 
einem Gesaunnt-Ausfall von täglich 270,000 Scbeffeln Kohlen. 
Hiernach läßt sich auch der Gesammt-Ausfall von Löhnen he-, 
rechnen, welche dadurch den Bergleuten und ihren Familien 
verloren gehen, und ebenso endlich ermessen, welche kolossale 
Schädigung des National-Vermögens aus derartigen gemein 
samen Striken hervorgeht. In Dortmund ist seit dem 
21. Juni der Ausbruch des Bergleute-Strikes auf den dor 
tiger: Zechen in. Vorbereitung. Die Belegschaft „Tremonia" 
ist seit dem 20. schon renitent, ebenso die der Werke „Glück 
auf", „Tiefbau" u. A. 
§ Straß bürg, 20. Juni. Wäre es eine Möglichkeit, 
einrnal alle die Stimmungsschilderungen aus Elsaß-Lothrin 
gen, welche in einer einzigen Woche in der deutschen Presse
	        

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