Full text: Zeitungsausschnitte über sonstige Veröffentlichungen

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 49 
Photographisches Archiv. 
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liehen Papieres um die im Innern des Apparates befindliche, 
mittels Rollen und Gegengewichtes auf- und niederzube 
wegende Bogenlampe herum soll eine vorteilhafte Aus 
nützung sämmtlicher chemisch wirksamen Lichtstrahlen 
erzielt werden, indem dieselben grösstenteils in senkrechter 
Richtung und aus grosser Nähe auf die zu vervielfältigende 
Zeichnung treffen. Statt dieses Glascylinders wird zur Ver 
vielfältigung von unbiegsamen Glasnegativen ein aus meh 
reren geraden Flächen zusammengesetztes Vieleck ver 
wendet. 
Heliochromie. — Aus einem Briefe des Herrn Franz. 
Veress in Klausenburg, in welchem derselbe uns die Zu 
sendung einiger neuer Heliochromien in Aussicht stellt, 
geben wir die folgende, allgemein interessante Stelle wieder:. 
„Nach den Heliochromien, die ich beilegen werde, mögen 
Sie beurtheilen, welche Fortschritte ich gemacht habe. Im 
voraus muss ich bemerken, dass ich mit der Abkürzung der 
Copirdauer bisher wenig vorwärts gekommen bin, in weniger 
Zeit als 3 /4 Stunde kann ich ein farbiges Bild noch nicht 
recht gut auscopiren. Aber in anderer Hinsicht habe ich 
einen sehr grossen Fortschritt gemacht: es ist mir gelungen, 
nicht nur Heliochromien auf Papier, sondern auch auf 
Glasplatten zu erzeugen, welche transparent sind 
und farbig wie die Originale.“ 
Das photographische Yerstiirkungs verfahren* 
welches in dem Werke „Wer ist Remhrandt?“ 
von dem Verfasser desselben angewendet 
worden ist. 
Von Max Lau tu er in Breslau. 
(Schluss.) 
Die Anwendung des Verfahrens in meinem 
Buch e. 
Um Verdeutlichung und Individualisirung der vor 
handenen Einzelheiten handelte es sich auch bei der Wieder 
gabe der Namensbezeichnungen Ferdinand Bol’s in meinem 
Buche. Wenn diese Bezeichnungen trotz meiner grossen 
Bemühung nicht so vollkommen deutlich geworden sind, 
wie ich es gewollt hatte und wie es möglich ist, so liegt 
das an zwei Gründen. Einerseits habe ich fast sämmtliche 
Aufnahmen nach den Originalphotographien (von Hanf- 
I 
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stängl in München, der „Photographischen Gesellschaft“- 
in Berlin und von Braun in Dornach) in nicht völlig zu 
reichender Beleuchtung machen müssen. Das hat natürlich 
dem allgemeinen Resultat geschadet. — Andererseits aber 
wären die Bezeichnungen bei fortgesetzter Verstärkung 
endlich auch in sich selbst zerrissen. Weil nämlich in den 
einzelnen Schriftzügen nicht alle Theile völlig gleichmässig 
gefärbt sind, sondern auch Farbennüancirungen aufweisen, 
so entstehen bei grosser Verstärkung in dem fortlaufenden 
Zuge der Handschrift Lücken. Dieses war der Grund, aus 
dem ich mich in der Regel mit einem — wenn ich so 
sagen darf, — mittleren Grade der Verstärkung begnügen 
musste. Jedenfalls aber befinden sich auf meinen Photogra- 
vüre-Tafeln Reproductionen, die einen Zweifel über die 
Ex/istenz und Gestalt der wiedergegebenen Bezeichnungen 
für den objectiven Beurtheiler auschliessen. Diese sind — 
um nur von solchen zu sprechen, die von Gemälden ent 
nommen sind, welche dem Rembrandt irrthümlich zuge 
schrieben werden — Nr. 9—12, 14, 17, 18 und 20. Schon 
sie allein sind kunsthistorisch zureichende demonstrative 
Beweise dafür, dass der Rembrandtbegriff (den die be 
treffenden Gemälde nebst den ihnen verwandten Werken 
verkörpern) betreffs aller Hauptwerke ein irrthümlicher ist. — 
Wenn gleichwohl von den einen meiner Gegner gesagt 
wird, dass sie nichts bemerken können, und von anderen, 
dass sie etwas Anderes sehen als ich und diejenigen Herren, 
welche mit mir übereinstimmen, so muss ich entweder an 
dem guten Willen der betr. Kritiker zweifeln, dort überhaupt 
etwas zu finden, wo ich sage, dass etwas vorhanden sei, — 
oder aber an ihrer Befähigung, scharfe und objective Be 
obachtungen zu machen. — Die auf den Photogravüre 
tafeln meines Buches publicirten Bezeichnungen sollten 
ausserdem auch eine Aufforderung sein, sie auf den Original 
photographien und auf den Originalen aufzusuchen, wo man 
sich von ihrer Existenz überzeugen kann. — Auch der Ein 
wand meiner Gegner war ungerechtfertigt, dass ich mein photo 
graphisches Verfahren nicht edirt hätte. Ich habe es gethan, 
sobald ich dazu aufgefordert worden war, — zuerst am 
5. Juni d. J. in einer Sitzung der „schlesischen Gesellschaft 
von Freunden der Photographie“ zu Breslau, wie die Pro-
	        
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