Full text: Zeitungsausschnitte über sonstige Veröffentlichungen

258 Photographisches Archiv. [Nr. 677.] 
[Nr. 677.] Photographisches Archiv. 
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von harten Wasser herrührenden Niederschlag von kohlen 
saurem Kalk getrübt. 
Von diesen Fehlern ist das Natriumsulfit frei; bei Zu 
satz desselben zum Fixirnatron erhält man ein alkalisches 
Bad, welches, wenn die Drucke vom Tonbade her Säure 
enthalten sollten, keinen Schwefelniederschlag zu Stande 
kommen lässt. Da andererseits der sich etwa bildende Kalk 
in Wasser verhältnismässig sehr leicht löslich ist, bleibt 
das Bad selbst bei Anwendung von gewöhnlichem Wasser 
stets klar und erzeugt auf den Bildern keinen Kalkschleier. 
Einer Auflösung von 150 g Fixirnatron in 11 Wasser 
braucht man für gewöhnlich nur 50 g Natriumsulfit zu 
zusetzen. 
Reactionen der gebräuchlichsten organischen 
Entwickler. 
Von Dr. J. Schnauss. 
Es wurde vor einiger Zeit im „Amateur-Photograph“ 
die Frage aufgeworfen, auf welche Weise sich wohl fertig 
angesetzte Entwickler von Hydrochinon, Eikonogen und 
salzsaurem Hydroxylamin von einander unterscheiden liessen? 
Da dies nur durch characteristische chemische Reactionen 
geschehen könnte, so wäre vor Allem die Trennung des 
betr. entwickelnden Körpers von seinen obligaten Begleitern,, 
namentlich von Natriumsulfit und Alkali, mit oder ohne 
Kohlensäure, nöthig, da durch dieselben jede Reaction zu 
sehr beeinflusst werden würde. Eine vollständige Trennung 
ist nicht leicht, vielleicht nicht möglich, besonders wenn 
der Entwickler nicht mehr ganz frisch und der betr. Körper 
schon theilweise zersetzt, d. h. oxydirt ist. Das gleiche 
geschieht auch bald mit dem Natriumsulfit, sodass z. B. 
alter Hydrochinonentwickler mit einer Säure versetzt, nur 
noch Kohlensäure, keine schweflige Säure mehr entwickelt. 
Hat man jedoch die betr. reducirenden Körper in einer 
frischen Lösung oder gar in fester Gestalt, so bieten sich 
eine Reihe characteristische]’ und interessanter Reactionen 
dar, mit deren Prüfung ich mich in letzter Zeit beschäftigt 
habe. Ich prüfte nur die vier gebräuchlichsten organischen 
Entwickler: Hydrochinon, Eikonogen, Pyrogallol und salz 
saures Hydroxylamin. Es hat sich hierbei wieder bestätigt, 
dass Eikonogen und Pyrogallol die weitaus kräftigste 
reducirende Kraft besitzen, infolge dessen aber auch in 
ihren Lösungen am unbeständigsten sind. 
Beim Erhitzen in einem unten geschlossenen Glasrohre 
sind nur zwei unzersetzt sublimirbar: Hydrochinon und 
Pyrogallol, doch bleibt stets ein geringer kehliger Rückstand. 
Bezüglich der Löslichkeit in Wasser steht das Pyrogallol 
oben an, dann kommt das Hydroxylamin, Eikonogen und 
Hydrochinon. Werden diese Lösungen in offenen, flachen 
Gelassen unter Ersatz des verdampfenden Wassers, bei 
ungefähr gleicher Stärke der Lösung, der Luft ausgesetzt, 
so beginnt die Zersetzung in folgender Weise: Pyrogallol, 
Hydrochinon, Eikonogen, salzsaures Hydroxylamin (letzteres 
bleibt unverändert.) Bei Zusatz einiger Tropfen Kalium 
carbonat geht die Bräunung in derselben Ordnung vor sich, 
natürlich augenblicklich, das Hydroxylamin erhält sich sehr 
lange farblos. 
Ich habe eine ziemliche Anzahl Reagentien an den vier 
genannten Entwicklern versucht, ohne sehr characteristische 
Unterscheidungsmerkmale aufzufinden, mit Ausnahme von 
Jod, Brom und essigsaurem Kupferoxyd. Setzt man ein 
paar Tropfen einer Lösung des letzeren zu Eikonogenlösung, 
so geht die blaue Farbe in Grün über, bei Zusatz zu Hydro 
chinon nimmt die Kupferlösung eine gelbe Farbe an, beide 
bleiben klar, bei Zusatz zu salzsaurem Hydroxylamin ent 
färbt sich die Kupferlösung. Am merkwürdigsten wirkt eine 
Lösung von Pyrogallol, diese bringt sofort einen grau 
schwarzen Niederschlag hervor. Beim Erwärmen scheidet 
zuerst die mit Eikonogen versetzte Lösung ziegelrothes 
Kupferoxydul aus, die Hydrochinonlösung erst beim Kochen, 
Hydroxylamin bleibt farblos und der in der Pyrogallollösung 
entstandene Niederschlag bleibt unverändert grauschwarz. 
Mit Jod sowohl wie mit Brom verbindet sich Hydro 
chinon und Eikonogen zu einem schönen crystallisirbaren 
Körper. Jod- und Brom-Hydrochinon sind constant und 
haltbar, die Crystalle von Eikonogen zerfliessen an der Luft und 
zersetzen sich. Gibt man zu einer starken Lösung von Hydro 
chinon einige Tropfen starkes Brom-Wasser und schüttelt
	        

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