Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm N
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Butterfaß, ehe man anfängt zu buttern; jeder Milchtopf,
tede Buttersatte sowie AlleS, waS zur Milchkammer gehört,
wird mit Eschengrün umwunden. — Blumen werden vor
die Thür gestreut, es müffen aber wilde Blumen fem, weiße
und gelbe (Farbe der Milch und der Butter) wenn sie m
der Wiese und am Bache wachsen, hauptsächlich Marien-
blumen (Nonihns) und Schlüsselblumen. Der große Mar«
busch, von einem alten „Rath" (Grabhügel aus der Her-
denzeit) gehauen, wird aufgepflanzt, wo die Zungen Leute
am Abend tanzen, und mit Lichtern besteckt, wie der deutsche
Weihnachtsbaum: und wenn ,der Tanz vorder rst, so wird
er in das verglimmende Maifeuer geworfen, daö mit sei-
nem letzten Auflodern den grünen Maibusch mrt seinen Lick),
lern und die ganze Mailust verzehrt. Dieser Pflanzencult
spielt auch in der süßen Sage vom Maienritter seine Rolle;
wenn er früh am ersten Maimorgen, bei lieblicher Musik,
über die Seen von Kilkenny dahin reitet, so schweben
Feen vor ihm her, welche die blaue Fläche des träumenden
Gewässers mit Blumen bestreuen.
Daß, in dieser Aufregung der Natur, welche den Ueber-
gang vom Winter zum Sommer begleitet, auch — nach
der Vorstellung dieses pyantafiereichen Volkes — die Gei
sterwelt sich regt, kann uns nicht verwundern. Merkwür
dig aber ist eS, daß alle Spuren dieses Maiaberglaubens
' durchaus in das keltische Heidenthum zurückführen, und
daß selbst da, wo statt der Maifeuer die JohanniSfeuer
leuchten, doch — weit entfernt von,der Einwirkung irgend
einer christlichen Vorstellung — die altheidnischen Ideen
allein es sind, welche daran haften. So werden auch hier
Kuhschwänze und Kuhdörner, ja ganze Pferdeleichen darin
verbrannt; und anknüpfmd an den eigenthümlichen Viey-
zauber, von welchem wir sogleich reden werden, treibt auch
durch die Asche des FeuerS, welches zu Ehren deS Täufers
gelodert hat, der vor den Feen ängstliche Bauer feine
Heerde. Denn sie, und in ihrem Gefolge die Zaubrtr und
Hexen sind eS, die in dieser Nacht ihr Wesen treiben. Und
Mar zeigm fie sich alSdann meist nur von ihrer bösen
Seite. Sie halten wohl ihre Spiele und tummeln sich
luPglich im Ringelreihn, so daß man fie in dieser Nacht
am Ersten sehen kann, wobei demjenigen, welchem eö ge
linat, ihren Pfeifer zu belauschen, große Anmuth und Leich
tigkeit zu Theil wird, wie eS denn auch in Connauqht
von Jemanden, den man gut tanzen ficht, sprichwörtlich
heißt: „er bat gewiß den Pfeifer in der Mainacht gehört!"
Ja, auch Glas-Gaivlen, die heilige, milchweiße Feen
kuh mit den grünen Flecken läßt fich zuweilen in dieser
Nacht sehen und glücklich und gesegnet ist der Farmer, der
ihr alsdann begegnet. Aber Alles in Allem doch find die
Feen mehr geneigt, dem Menschen und seinem Haushalt
Böses zuzufügen; weswegen in dieser Maiennacht Niemand
unter freiem Himmel schlafen würde und jedes Mittel an-
gewandt wird, um Hof und Heerd vor ihrem verderblichen
Einfluß zu schützen. Die mächtigsten Mittel für diesen
Zweck find Feuer und Master, deren geheiligte Kräfte in
dieser Nacht hauptsächlich angewandt werden, um das
Vieh — welches den armen Bauern von Irland das
Werthvoüste seiner kleinen Wirthschaft ist — gegen die An
griffe der Feen zu fichern.
Den Ausgangspunkt bildet auch hier das große öffent*
liche Maifeuer. Nachdem daS Vieh durch die Asche des°
selben — welche auch sonst heilkräftig und mitWaffer vev
mischt gegen Wunden und äußerliche Schmerzen unfehlbar
sein soll -7- getrieben worden ist. sperrt man cs in die
Ställe ein, und bewacht eS während der Nacht aufs Sorg
fältigste. Um den Nacken jeder Kuh wird ein Gtrohkranz
(8uL3un) befestigt; in andern Gegenden wird jedes Stück
Bich mit angezündetem Stroh leicht gesengt, oder man
fährt mit einer glühenden Kohle rund um den Körper des
selben. Anderwärts läßt man es zur Ader und trocknet
und verbrennt das Blut; Alles auS Furcht vor dem bö
sen Zauber der Feen und Hexen. Letztere verwandeln fich
namentlich gem in Hasen oder Igel (Graunog), welche —
wenn man nicht aufpaßt — die Kühe „melken", und darum
von der ausgelassenen Jugend an diesem Tage mit uner
bittlicher Grausamkett verfolgt werden. Am meisten find
aber milchende Kühe den Gefahren der Mainacht auSge-
etzt. Denn Jemand, der eS bös mit den Besitzern meint-,
»raucht nur in deS Teufels Namen die Euter ihrer Kuh
dreimal anzuziehen, so verliert fie schon für daö ganze
olgende Jahr ihre Milch. — Weiterhin ist eS Gebrauch-,
rüh Morgens am ersten Maitag zu buttern; je früher-,
resto bester. Dabei wird die Thüre der Hütte fest zuge-
chloffen, damit die Butterhexe nicht herein kann, und Et
was von der Milch wird als Opfer für „das gute Volk"
die Feen) auf die Erde gegossen. Sollte aber nun doch-
während deö Butterns, Jemand unvermuthet hereinkom
men, sei es ein Fremder oder ein Mitglied der Kamille,
o muß derselbe den Butterstock nehmen und wär's auch
nur für einen Augenblick. Dieses zu verweigern würde bei
einer Person aus den höheren Ständen für unhöflich und
unglückverkündend gelten; bet einer armen und niedrigem
Person aber wäre eS das Geständniß, daß fie eine Hexe
oder ein Zauberer sei. Um viele Butter zu gewinnen, wer
den glühende Kohlen und Salz unter das Butterfaß ge
egt, oder ein altes Eselhufeifen an den Butterstock ge
nagelt.
Nächst dem Viehstall ist es der Heerd in dieser Nacht
dem sich die Sorge des irischen Bauern zukehrt. Aus dem
öffentlichen Feuer, wenn eS zusammengesunken ist, nimmt sich
Jeder ein Stück glühenden Torfes mitnachHaus. sucht eSbiS
zum andern Morgen in seinen letzten Funken zu erhalten, um als
dann seinHeerdfeuerdamit anzuzünden. Dreser Zug giebt fich
als ein direkter Ueberrest des Druidischen Gebrauchs vorr
Tara zu erkennen. Ein großes Feuer darf aber dann nicht
gemacht werden, damit die Feen — diese Götter, auch nach
irischem Begriff im Exil — welche sich vor dem Rauch
fürchten, nicht verscheucht und dadurch böse gemacht wer
den. Zwischen Abend und Morgen, wenn der Heerd kalt
ist, hat er prophettsche Kräfte. Er wird über Nacht rein
gefegt, und mit warmer Torfasche dünn bestreut. Ist dann
am andern Morgen ein Fußtapsen darauf zu seven, der
sich der Thüre zukehrt, so wird Jemand aus dem Hause
sterben, ehe zwölf Monde vergangen. In einigen Gegen
den ist es Sitte, daß die Männer von Hütte zu Hütte ge
hen, um am Heerde ihre Pfeifen anzuzünden. Sie löschen
dieselben aber sogleich wieder auS, wenn fie draußen find.
Denn um keinen Preis, weder für Geld noch für gute
Worte, würde Jemand — auS Furcht vor Entweihung —
während deS ganzen Maitao.es Feuer oder Master auS feinem
Hause geben. Und in gleicher Weise, wie das Master i m Hause,
wird auch daS Wasser außer dem Hause, Quell und Brun
nen, bewacht. Denn sonst könnte leicht eine alte H xe
kommen und dem Wasser die „Blume" nehmen, d. h. ein
bölzerneS Geschirr hineinwerfen und die Worte: „Komm-
Butter, komm!" dabei sprechen, wodurch das Vieh, welches
aus diesem Brunnen triukt, kür die folgenden zwölf Mo
nate unfehlbar die Butter verliert. Dagegen wird daS
Vieh am Morgen nach Baltaine. Nacht in aller Früh zu
dem bewachten und dadurch bei seiner heiligen Kraft erhal
tenen Brunnen geführt, und es pflegt dann immer ein gro
ßer Streit zwischen den Nachbaren darüber zu entstehen-
westen Vieh zuerst daraus winken soll. (Schluß folgt.)
Die Jugendevtwickeluag Michel Avgelo's.
(Fortsetzung.)
Das waren die Vertreter der mannigfachen neuen Be
strebungen in Wistenschaft und Kunst, die das Leben jener
Zeit gestalteten und namentlich auch der Stadt Florenz
ein so eigenthümliches Gepräge gaben. ES waren zugleich,
die Personen, mit denen Lorenzo der Prächtige im engsten
Verkehr stand, und die zum Theil seine tägliche Umgebung,
ausmachten. Sein freundschaftlicher Verkehr mit Künst
lern ist aus einer nicht unbedeutenden Anzahl von Briefen
bekannt; mit den Gelehrten und Philosophen stand er schon
durch die platonische Akademie in fortgesetzten engen Be
ziehungen; der bedeutendste derselben lebte in deinem eigenen
s ause als Erzieher seiner Kinder und feines feitGiuliano'S
ode von ihm ins HauS genommenen Neffen. Rechnen wir
nun hierzu noch, daß neben den bildenden Künsten auch
die Mufik ihm am Herzen lag und er mit den hervor-
rasendsten Mufikern, wie mit Antonio Squarcialupi, auf
den er ein Lobgedicht geschrieben, und dem CanonicuS
Guglielmo zu Camerata nahe befreundet war, daß in
jenen Kreisen außer den alten Sprachen und der klassischen
Alterthumökunde auch die Erzeugniffe der italienischen Poesie,
namentlich die Gedichte Dante'ö, zum Gegenstände des
Studiums gemacht wurden, und daß die eigene Thätig,
keit in der Poesie zu den schönsten Zierden derselben ge.
hörte — wie Polizran nimmt auch Lorenzo der Präch.
ttge selbst eine nicht unbedeutende Stelle in der Ent.
Wickelungsgeschichte der nationalen italienischen Dichtung
ein« __ bedenkt man ferner, daß in seinem Hause
die Schätze der klassischen Literatur, in seinen Gär
ten die Schätze der klassischen Kunst zu stetem Genuß und
Studium vereinigt waren, so gewinnt man das wohl
thuende, ja glänzende Bild eines Lebens, in dem auch nicht
ein Element der an mächtigen Bildungsstoffen so reichen
Zeit unvertreten blieb, und für einen Künstler, in dessen
Werken sich die besten und höchsten Interessen seiner Zeit
künstlerisch gestalten sollen, mochte kaum ein größeres Glück
denkbar sein, als in diesen Kreisen leben, aus ihnen die
Anregungen zu seiner Entwickelung schöpfen zu dürfen.
Dies Glück nun aber war es, welches Michel Angelo
Buonaroti zu Theil wurde, dessen Leben im Zusammen,
hange mit einer großen und reichbewegten Zeit zu schildern,
die Aufgabe der nachfolgenden Zeilen ist. ,
Michel Angelo Buonaroti stammte aus erner altadn-
gen Familie, die ihren Stammbaum bis auf daö Ge-
schlecht der Grafen von Canossa zurückführte. Von dM
war der Familienüberlieferung zufolge einer seiner Vorfah
ren um die Mitte deS dreizehnten Jahrhunderts nachFlo-
renz gekommen und hatte, während die Kämpfe zwischen
Guelfen und Ghibellinen die Stadt vielfach erschütterten,
daS Bürgerrecht daselbst erworben, um dann später durch
den Einfluß der guelfischen Partei, der er fich zugeneigt
hatte, zum Haupt einer der Quartiere ernannt zu, werden,
in welche die Stadt damals getheilt war. Sem Vater
war Ludovico di Lionardo Buonaroti Simone,, der rm
Jahre 1474 im Auftrage der Republik die Gebiete von
Eastel di Cdiufi und Caprese als Podesta verwaltete.
Dort wurde ihm zu Casentino von seiner Gemahnn, die
ebenfalls auS aller und adliger Familie stammte, am
6. März, an einem Sonntage, und, wie btejjsl'
tivitätskundigen behaupteten, unter emer sehr glücklichen
Eonstellation ein Sohn geboren, der den Namen Michel
Angelo erhielt. Nachdem die gesetzliche Dauer semeS Am
tes vorüber war, kehrte Ludovico nach Florenz zurück, um
dort und auf einem Gute in Settignano, dem wie^eS
scheint nicht mehr bedeutenden Reste des eMawFami.
lienbefitzes zu leben. Settignano lag ungefähr o Miglien
von Florenz entfernt, in einer Gegend, die voll von Stein
brüchen war und in der -daher eine Menge von Stein
metzen und andern Steinarbeitern lebte. Die Frau emeS
solchen „Scarpellino" nun wurde für den tlemen Michel
Angelo zur Amme erwählt, und er selbst ihr ms HauS, zur
welchem Michel Angelo in diesem Verhältnisse belasten
wurde, wird nicht bestimmt angegeben; wir wissen nur.
daß die Zahl der Kinder in Ludovico Buonarott'S Familw
sich allmälig vergrößerte und daß tiefer, während er die
später geborenen zu bürgerlichen Brschüftigungen be
stimmte, Michel Angelo dazu ausersehen hatte, m
der Rechts, und Staatelaufbahn den Namen des
alten Geschlechtes zu vertreten. So wurde denn
Michel Angelo von Settignano weggenommen und zu
dem in Florenz lebenden Lehrer Francesco da Urbwo
in die grammatische Schule'gebracht — .^Wechsel, den
man vielleicht am besten ist das Jahr 1482 setzen durfte
und de: dem MMssMerlich em sehr unerwünschter war.
Denn eS beginnt nun dieselbe Leidensgeschichte, die so viele
Künstler durchgemacht haben, derselbe Kämpf -wischen Pflicht
und Neigung, zwischen der Schularbeit und den ersten Kunst
versuchen, auS dem fast alle großen Künstler hervorgegangen
sind. Sei eS nämlich, daß in die handwerksmäßige Thätigkeit
in deren Umgebung Michel Angelo erwachsen war, wirklich
künstlerische Elemente sich eingemischt hatten, und nun ih
ren Einfluß auf den Knaben ausübten, sei es daß erst bei
jener Veränderung seines ganzen Lebens, welche die Ver.
setzung in die Stadt bedingte, der angeborene künstlerische
Trieb mächtig in Michel Angelo hervorbrach, genug, wir
hören, daß er fich lieber mit Zeichnen als mit dem Schul
pensum beschäftigte, ja daß weder Scheltworte noch
Schläge deS Vaters und der Verwandten, die diese Be
schäftigung seiner adligen Herkunft für unwürdig hielten,
den Knaben davon abhalten konnte, alle seine freie Zeit,
wenn auch im tiefsten Geheimniß, seinen Zeichnenübun-
gen zuzuwenden. Dabei war es übrigens ein gro
ßes Glück für Michel Angelo, daß er davor bewahrt
wurde ziel-und planlos sich in solchem Thun zu ergehen, wie
sies bei Autodidakten nicht selten der Fall ist, indem ihm
chon bei diesen verstohlenen Versuchen ein sicherer Anhalt
punkt geboten wurde, und zwar geschah dies durch seine
Freundschaft mit dem nur wenige Jahre jüngeren Francesco
Granacci, der, ein Schüler deö schon oben erwähnten Do
menico Ghirlandajo ihm täglich Zeichnungen deö Meisters
brachte, die ihm zu Vorbildern und zur Anregung selbst
ständiger Versuche dienten.
Unter diesen Umständen verflossen etwa sechs Jahre, eine Zett
die dem jungen Michel Angelo schwer und hart genug vor
gekommen sein mag, die aber große und nachhaltige Vor
heile für ihn mit sich brachte. Denn abgesehen davon,
daß unter dem Druck derartiger Verhältnisse und der fort
gesetzten Uebung auch anderer »weniger zusagenden Thatig-
-eiten ein wahres Talent sich eher zu kräftigen und zu volle
rem Bewußtsein zu erstarken vermag, so fetzte diese Schul
zeit ibn auch in den Stand alö Jüngling und Mann den
allgemeinen Bildungsstoff der Zeit selbstthätig in fich auf
zunehmen und ein später geschriebener lateinischer Brief an
den Pfarrer Francesco Fortunato in Florenz bezeugt eö,
daß der Unterricht des braven Francesco von Urbmo doch nicht
auf unfruchtbaren Boden gefallen war. So hatten jene Ver
hältnisse allerdings ihr Gutes gehabt; aber dauern konnten fie
deshalb dochnicht länger, indem die Neigung Michel Angelo'S
sowie auch wohl allmälig dessen wirkliche Anlagen so deut
lich hervortraten, daß der Vater darauf verzichten mußte,
ihn in die Staatölausbahn treten zu sehen und fich entschloß
ihn zu einem Künstler in die Lehre zu bringen. ES konnte
unter den obenangegebenen Umständen nicht fehlen, daß
Domenico Ghirlandajo zum Lehrer erwählt wurde. Die
Freundschaft mit Granacci, das eigene Studium nach Ghir-
landajo'ö Zeichnungen würden dazu vollständig genügende
Veranlaffung geboten haben, auch wenn Ghirlandajo nicht
der hervorragendste unter den damaligen Meistern der
Malerei gewesen wäre. Ueberdieö war derselbe grade zu
jener Zeit (1488) nach Vollendung seiner Fresken in der
Kapelle SaMti'in S. Trinitä mit einem großen Bilde im
Ospedale degli Jnnocenti beschäftigt und hatte nicht un
wahrscheinlicher Weise schon die Aussicht zu dem letzten
und größten Werke seines Lebend, die Malereien im Chor von
S. Maria Novells, die er in der That im Jahre 1490 be
gonnen hat. Dazu nun bedurfte er der Hülfe und Unter
stützung tüchtiger Schüler und so erklärt eS stch daß der
am 1. Avril deö JahreS 1488 zwischen Michel Angelo'S
Vater und Ghirlandajo abgeschloffene Vertrag dem vier
zehnjährigen Anfänger schon einen bestimmten Lohn auf
drei Jahre und zwar für das erste Jahr sechs, für daS
zweite acht und für das dritte zehn Goldgulven zusicherte.
Zugleich geht daraus mit Sicherheit hervor, daß Michel
Angelo schon damals eitle TüchtigkeN und Brauchbarkett
sich erworben haben mußte, die ihn zu wesentlicher Unter
stützung deö Meisters befähigte, indem er entgegengesetzten
Falles statt Lobn zu erhalten, vielmehr dem allgemetnm
Gebrauch zufolge Lehrgeld hätte bezahlen muffen. So
aber hatte er sich an dem Vorbilde Ghirlandajo'S so weit
herangebildet, um sogleich als dessen Gehülfe nicht minder,